Aus den Augen . . .
Ein Endlager für die strahlenden Überbleibsel der deutschen Atomindustrie ist nicht in Sicht — aber eine EU-Richtlinie, die unter Umständen dafür sorgen könnte, dass es hierzulande auch keines geben wird.
Da mag Umweltminister Altmaier noch so laut das Gegenteil behaupten und auf ein entsprechendes Gesetz verweisen.
Die Möglichkeit, bald deutschen Atommüll ins Ausland zu verklappen, ist verführerisch — vor allem, weil es in Deutschland derzeit keine ernsthafte Alternative zu der hochumstrittenen Lagerung im Salzstock Gorleben in Sicht ist.
Der Sündenfall ist die erste Ladung deutschen Atommülls, der auf Nimmerwiedersehen das Land verlässt — anschließend gibt es keine Notwendigkeit mehr, sich über eine Endlagerstätte in Deutschland Gedanken zu machen. Aus den Augen, aus dem Sinn.