Berliner Notizen: Kultusminister bringen Kraft ein Ständchen
Überraschungsgast: Unverhofft kommt oft. Das konnte man am Donnerstag in der NRW-Landesvertretung erleben. Kurz vor der Runde der SPD-Ministerpräsidenten zur Vorbereitung des Bundesrates kam dort Hannelore Kraft (Foto 1) zufällig beim Empfang der Kultusministerkonferenz vorbei.
Ganz leger: Schwarzes Top, grüne Hose. Politisch heikle Farben. Prompt wurde sie dafür geneckt. Wichtiger aber: Alle Kultusminister sangen ihr ein Ständchen. Am Donnerstag feierte Kraft ihren 53. Geburtstag.
Twitter-Opfer: Klaus Wowereit, Berlins Regierender Bürgermeister, hat derzeit ein Problem — und damit ist mal nicht der Pannenflughafen oder seine sinkende Beliebtheit gemeint. Nein, immer wieder gibt sich jemand auf Twitter als Wowereit aus. Mal mokiert der Anonymus sich über die Krawatte des Koalitionspartners Frank Henkel, mal behauptet der falsche Wowi: „Mein Mann ist ganz meiner Meinung! Ich mache alles richtig!“ In der Senatskanzlei ist man jedenfalls ganz schön genervt und weist darauf hin, dass Wowereit nicht zwitschert.
Geheimniskrämer: Alexander Dobrindt (Foto 2) ließ sich wieder mal nicht entlocken, wann er sein Pkw-Maut-Konzept vorstellen wird. Deshalb brodelt die Gerüchteküche. Neueste Spekulation: Dobrindt habe einen Deal mit der „Bild“ gemacht, um dort sein Vignettenkonzept zuerst zu veröffentlichen. Schon soll das Ministerium von anderen Medien gewarnt worden sein, bei einem so wichtigen Thema nicht alle gleichzeitig zu bedienen. „Bild, Bams und Glotze“ allein kann nämlich auch nach hinten losgehen.
Rückkehrer: FDP-Chef Christian Lindner setzt auf bewährte Kräfte, um die Liberalen wieder nach vorne zu bringen. Auf seinen Wunsch ist Wulf Oehme zurück an Bord. Der Pressesprecher der Partei war Anfang 2013 in Ruhestand gegangen. In mehr als zwei Jahrzehnten hatte Oehme fünf Parteivorsitzende erlebt: Lambsdorff, Kinkel, Gerhardt, Westerwelle und Rösler. Wer weiß, vielleicht wäre den Liberalen der Untergang erspart geblieben, hätte Oehme die politische Verkaufsabteilung gar nicht erst verlassen.