Neue Schutzmaßnahmen nötig Berlins Polizeichef: Terror-Bedrohung bleibt über Jahre

Berlin (dpa) - Berlins Polizeipräsident Klaus Kandt rechnet mit einer andauernden Gefahr durch islamistische Terroristen mindestens für die nächsten zehn Jahre. Auf dieses Problem müssten sich besonders die großen deutschen Städte gefasst machen, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

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„Wir müssen uns auf eine länger anhaltende Gefahrenlage ausrichten, das heißt, sicher für die nächsten zehn Jahre auf das Thema einstellen“, befand Kandt.

„Die militärische Niederlage des IS ist das eine, das andere sind aber die Aufrufe an die Gefährder, in den Heimatländern in Europa Taten zu begehen. Das Thema ist überhaupt nicht erledigt.“ Darauf müssten sich besonders die großen deutschen Städte einstellen.

Der Gefahr müsse mit verschiedenen Strategien begegnet werden. „Es werden im nächsten Jahr neue und ganz andere Schutzmaßnahmen kommen. Ich denke, dass wir in Berlin bestimmte Orte auch durch Baumaßnahmen schützen müssen“, sagte Kandt. „Wir werden uns in dieser Hinsicht besser aufstellen müssen als bisher. Im Moment leben wir noch in einem Provisorium, das eine sinnvolle und dauerhafte Lösung erfordert.“

Bei einem Arbeitsbesuch in London habe er unterschiedliche Ausführungen von Pollern gegen Attentate mit Autos oder Lastwagen gesehen, berichtete Kandt. „Das kann man auch so machen, dass das Stadtbild nicht ästhetisch und atmosphärisch beeinträchtigt wird.“ Auch in Berlin habe die Polizei bei bestimmten Veranstaltungen wie den großen Silvesterfeiern die Schutzmaßnahmen schon Ende 2017 deutlich sichtbarer aufgestellt. Dies werde weiter so gehandhabt.

Die Berliner Polizei habe zudem weitere Lehren aus dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz Ende 2016 gezogen und dazugelernt. „Trotz der großen Trauer über den Anschlag muss man ohne Zynismus feststellen: Er hat auch Impulse ausgelöst. Dazu gehört die starke politische Unterstützung für mehr Sicherheit, etwa in Form des Anti-Terror-Pakets mit viel Ausrüstung für viel Geld“, sagte Kandt. „Wir stellen auch fest, dass die gesellschaftliche Akzeptanz von Polizei-Präsenz und Schutzmaßnahmen gestiegen ist.“