Brandanschlag auf Wohnhaus von Sinti und Roma
Leverkusen/Köln (dpa) - Auf ein Mehrfamilienhaus in Leverkusen haben Unbekannte einen Brandanschlag mit möglicherweise fremdenfeindlichem Hintergrund verübt. In dem Haus wohnen nach Polizeiangaben Sinti und Roma.
Die Täter hätten in der Nacht zum Montag mehrere Molotow-Cocktails in die Erdgeschosswohnung geschleudert, sagte ein Polizeisprecher. Die Bewohner konnten sich rechtzeitig ins Freie retten und blieben unverletzt.
„Wir ermitteln in alle Richtungen. Dabei prüfen wir auch, ob ein ausländerfeindlicher Hintergrund vorliegt“, sagte ein Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft. Von einem rechtsradikalen Hintergrund wollte er nicht sprechen.
Zur Tatzeit hätten sich neun Menschen in der Erdgeschosswohnung aufgehalten. Sie brannte komplett aus. Die Vorwürfe lauten auf versuchten Mord und besonders schwere Brandstiftung.
Nach ersten Zeugenaussagen waren es bis zu vier Täter. Zwei von ihnen sollen dunkel gekleidet und kahlköpfig gewesen sein. Nachdem die Unbekannten die Brandsätze in die Wohnung geschleudert hatten, seien sie in einem dunklen Kleinwagen weggefahren.
Der Zentralrat deutscher Sinti und Roma äußerte sich entsetzt über den Anschlag und forderte umfassende Aufklärung. Der Vorsitzende Romani Rose erklärte, in der Vergangenheit habe es immer wieder Gewaltandrohungen aus der rechtsextremistischen Szene gegeben.