Breivik-Prozess: Mann zündet sich vor Gerichtsgebäude an
Oslo (dpa) - Schwerer Zwischenfall am Rande des Breivik-Prozesses in Oslo: Ein Mann hat sich am Dienstag vor dem massiv bewachten Gerichtsgebäude angezündet und musste mit Verbrennungen in das Ullevål-Krankenhaus der norwegischen Hauptstadt gebracht werden.
Staatsanwältin Inga Bejer Engh sagte der Netzzeitung „VG Nett“, dass die Aktion nach ihren Informationen keinen direkten Zusammenhang mit dem Verfahren über Breiviks Anschläge vom letzten Sommer habe.
Die Polizei in Oslo teilte mit, dass Polizisten und Samariter das Feuer auf der Kleidung des Mannes schnell gelöscht hätten. Zuvor hatte er zwei Flaschen mit brennbarer Flüssigkeit auf seinem Pullover geleert und sich angezündet.
Danach lief er auf die Absperrungen vor dem Gerichtsgebäude zu und rief nach Angaben in norwegischen Medien: „Es tut so weh.“ Andere Augenzeugen wollten gehört haben, dass er auf Schwedisch rief: „Tötet mich, tötet mich.“
Die Polizei teilte mit, dass die Identität des Mannes ebenso unklar sei wie sein Motiv. In dieser Woche sagen Überlebende des Massakers auf der Insel Utøya aus. Breivik hatte bei zwei Anschlägen im Juli vergangenen Jahres insgesamt 77 Menschen getötet. Nach Bekanntwerden des Zwischenfalls wurde das Gerichtsgebäude im Osloer Zentrum vorübergehend hermetisch geschlossen.