Trittin: SPD braucht guten Polit-Manager als Kanzlerkandidaten
Berlin (dpa) - Angesichts wachsender Zuversicht für Rot-Grün im Bund hat Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin die SPD aufgefordert, einen kompetenten Politmanager zum Kanzlerkandidaten zu machen.
Die Grünen wollten der SPD bei der Kandidatenfrage nicht reinreden, sagte Trittin bei der Vorstellung eines neuen Buchs über den möglichen Kandidaten Peer Steinbrück am Dienstag in Berlin. „Am Ende kommt es darauf an, dass wir ein verlässliches Management gerade auch im Regierungshandeln hinbekommen“, sagte Trittin.
„Gutes Regierungshandeln ist die Grundvoraussetzung von Mehrheitsfähigkeit“, so Trittin, der als künftiger Grünen-Spitzenkandidat gilt. „In dieser Richtung haben beide - Grüne wie Sozialdemokraten - eine Verantwortung.“ Zu Steinbrück stellte Trittin heraus, dass dieser sich einerseits in Konfrontation zur eigenen Partei profiliert habe, andererseits „Regierungsfunktionär“ sei.
In seinem Buch über Steinbrück zeichnet der Parlamentskorrespondent von „Welt“ und „Welt am Sonntag“ Daniel Friedrich Sturm, die Etappen des Ex-Finanzministers nach. Sturm sagte, angesichts der verbrannten Erde, die Steinbrück als NRW-Ministerpräsident beim damaligen grünen Koalitionspartner hinterlassen habe, wäre eine rot-grüne Koalition unter Steinbrück im Bund interessant.
Trittin betonte die Eigenständigkeit seiner Partei in einer rot-grünen Koalition: „Wir Grünen werden weder unter Herrn Steinbrück noch unter Sigmar Gabriel noch unter Frank-Walter Steinmeier eine Koalition machen.“ Aber die Grünen wollten gemeinsam mit der SPD eine Mehrheit im Bund.