Brie kritisiert Linken-Positionspapier zum Mauerbau
Schwerin (dpa) - Der Linken-Politiker André Brie hat eine umfassendere Auseinandersetzung in der Gesellschaft mit der Geschichte beider deutscher Staaten angemahnt.
Im Deutschlandradio Kultur nannte er es am Freitag fatal, dass ein Positionspapier eines Teiles der Linken für den Landesparteitag am 13. August den Mauerbau von 1961 rechtfertige. Er habe gehofft, dass seine Partei weiter sei und eine größere Übereinstimmung in der Frage des Mauerbaus erzielen könne, sagte der Kandidat zur Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern am 4. September. Bei dem Papier handele es sich aber um eine Minderheitenposition.
In dem in der Partei umstrittenen Papier hatten Traditionalisten und Mitglieder der Antikapitalistischen Linken betont, dass es zum Mauerbau keine Alternative gegeben habe. Der Bau habe eine Phase friedlicher Koexistenz eingeleitet. Erneuerer in der Partei hatten ein Alternativpapier verfasst. Linke-Landeschef Steffen Bockhahn kündigte eine Sonderkonferenz zu dem Thema nach der Landtagswahl an.
Die Berliner Mauer teilte die Stadt mehr als 28 Jahre, mindestens 136 Menschen starben durch das DDR-Grenzregime. An der gesamten deutsch-deutschen Grenze verloren mehrere Hundert Menschen ihr Leben.
Am 13. August wird mit einer großen Gedenkveranstaltung in Berlin an den Mauerbau vor 50 Jahren erinnert. Daran nehmen auch Bundespräsident Christian Wulff und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) teil.