Kinderschutzbund: Kinderarmut wird weiter steigen
Berlin (dpa) - Der Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes, Heinz Hilgers, erwartet einen weiteren Anstieg der Kinderarmut in Deutschland.
„Die meisten Kinder kriegen Migranten und Arbeitslose. Die Kinderarmut wird weiter steigen“, warnte Hilgers in den Dortmunder „Ruhr Nachrichten“ (Donnerstag) angesichts neuer Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Diese Zahlen zu Kinderarmut und Kindermangel in Deutschland seien „dramatisch“.
„Es fehlt jetzt schon die Generation der potenziellen Mütter. Selbst bei steigenden Geburtenraten würden wir mehrere Generationen benötigen, um wieder in die Nähe früherer Geburtenzahlen zu kommen“, sagte Hilgers. Zudem würden immer mehr Kinder in ärmeren Stadtvierteln wie Berlin-Neukölln geboren und nicht am Wannsee, wo überwiegend besser verdienende Familien wohnen. Von der Bundesregierung forderte Hilgers eine Kinder-Grundsicherung, um den Anstieg der Kinderarmut zu stoppen.
Nach den jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes ist jedes sechste Kind in Deutschland von Armut bedroht. Danach gelten 15 Prozent der über 13 Millionen Kinder und Jugendlichen als armutsgefährdet. Wie aus den Daten weiter hervor geht, wachsen in Deutschland gemessen an der Gesamtbevölkerung so wenig Kinder und Jugendliche auf, wie in keinem anderen Land Europas. Nur 16,5 Prozent der über 81 Millionen Menschen in der Bundesrepublik sind jünger als 18 Jahre.