Bundeswehr-Lastwagen Ziel von Brandanschlag in Leipzig
Leipzig (dpa) - Bei einem Brandanschlag auf Fahrzeuge der Bundeswehr in Leipzig sind fünf Fahrschul-Lastwagen und ein Anhänger vollständig zerstört worden.
Zudem gingen auf dem Werkstattgelände nahe der Autobahn 14 drei zivile Fahrzeuge in Flammen auf, wie ein Polizeisprecher sagte. Die Höhe des Sachschadens liege im sechsstelligen Bereich. Ein Bekennerschrieben sei bislang nicht aufgetaucht.
Eine Reinigungskraft und mehrere Autofahrer hatten die Flammen in der Nacht entdeckt und die Rettungskräfte alarmiert. Neben Polizei und mehreren Feuerwehren wurden auch Feldjäger der Bundeswehr zum Brandort gerufen. Die Fahrzeuge seien zur Inspektion in der Werkstatt gewesen, sagte ein Sprecher des Landeskommandos Sachsen der Bundeswehr.
Es ist nicht das erste Mal, dass Fahrzeuge der Bundeswehr in Sachsen Ziel von Attacken wurden. Den bisher schwersten Brandanschlag gab es 2009 in Dresden. In der Nacht zum Ostermontag hatten dort Unbekannte insgesamt 42 Fahrzeuge zerstört oder schwer beschädigt. Es entstand ein Millionenschaden. Damals bekannte sich eine „Initiative für ein neues blaues Wunder“ zu dem Anschlag. „Wenn ihr nicht abrüstet, tun wir es!“, hieß es in einem Bekennerschreiben. Im Oktober 2014 verübten Unbekannte im Dresdener Stadtteil Strehlen einen Brandanschlag auf ein Fahrzeug der Bundeswehr.
Auch im benachbarten Sachsen-Anhalt wurden Objekte der Bundeswehr wiederholt zu Zielen von Anschlägen. So setzten Unbekannte im August 2014 auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes Altmark nördlich von Magdeburg einen Bagger in Brand und beschädigten mehrere weitere Baufahrzeuge. Dabei entstand ein Schaden von rund 450 000 Euro. Schmierereien am Tatort deuteten auf einen Zusammenhang mit Protesten gegen die Bundeswehr hin.
Im September 2013 gingen Brandsätze in einer Kaserne in Havelberg los. Dabei wurden 16 Fahrzeuge, darunter Lkw, Spezialfahrzeuge und Radpanzer angezündet. Der Wiederbeschaffungswert für die zerstörten Fahrzeuge wurde mit fünf Millionen Euro angegeben. Vermutet wurde ein Zusammenhang der Anschläge mit dem Truppenübungsplatz Altmark. Dort baut die Bundeswehr eine komplette Übungsstadt mit mehr als 500 Gebäuden, einer Hochhaussiedlung und einer U-Bahn-Station.