Bundesweite Warnstreiks an Schleusen
Kiel/Duisburg (dpa) - Nach bundesweiten Warnstreiks von Beschäftigen der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung liegen in mehreren Bundesländern an zahlreichen Schleusen Schiffe fest. In Schleswig-Holstein ist der Nord-Ostsee-Kanal (NOK) betroffen.
Der 24-stündige Arbeitskampf führte am Donnerstag zur Schließung der Schleusenanlage in Brunsbüttel. Daher würden auch in Kiel keine Schiffe mehr in den Kanal gelassen, wie eine Verdi-Sprecherin sagte. Lediglich Schiffe, die bereits im Kanal sind, werden ausgeschleust, wie die Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nord bestätigte.
In Nordrhein-Westfalen waren von der Schließung der Schleusen des Rhein-Herne-Kanals und des Wesel-Dattel-Kanals mehr als 100 Schiffe betroffen, wie das Wasser- und Schifffahrtsamt Duisburg-Meiderich angab.
Die Warnstreiks richten sich laut Verdi gegen die geplante Umstrukturierung der zuständigen Behörden. Verkehrsminister Ramsauer (CSU) hatte im Juni 2012 angekündigt, die Zahl der Ämter in der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung von 53 auf 34 zu kürzen. Verbunden damit ist ein Stellenabbau ohne Entlassungen um etwa 20 Prozent. Dadurch würden nicht nur Arbeitsplätze gefährdet und Standorte geschlossen, sondern die gesamte Infrastruktur der Wasserwege in eine unsichere rechtliche Lage gebracht, hieß es am Donnerstag bei Verdi. An den Warnstreiks wollten sich nach Einschätzung der Gewerkschaft bundesweit mehrere Hundert Beschäftigte beteiligen.