Christiansen bestätigt Freundschaft von Glaeseker und Schmidt
Hannover (dpa) - Im Korruptionsprozess gegen Olaf Glaeseker hat die TV-Produzentin Sabine Christiansen dessen enge Freundschaft mit dem mitangeklagten Partymanager Manfred Schmidt bestätigt.
Zwischen den beiden Männern habe schon vor den umstrittenen Lobbyveranstaltungen „Nord-Süd-Dialogen“ in den Jahren 2007 bis 2009 ein besonders „warmes und vertrauensvolles Verhältnis“ bestanden, sagte die 56-Jährige am Dienstag im Landgericht Hannover. Damit stützte Christiansen, die nach eigenen Angaben seit Anfang der 1990er Jahre eine Freundschaft mit Schmidt pflegt, die Argumentation der Verteidigung.
In dem seit Anfang Dezember laufenden Verfahren gegen den 52-jährigen Glaeseker - dem früheren Sprecher und Vertrauten von Ex-Bundespräsident Christian Wulff - geht es um mögliche Bestechung. Ihm wird vorgeworfen, sich zwischen 2007 und 2009 für die Promifeiern über Gebühr bei der Sponsorensuche engagiert zu haben. Im Gegenzug soll Glaeseker von Schmidt zu Flugreisen und Urlauben eingeladen worden sein. Die Angeklagten weisen alle Vorwürfe zurück und berufen auf ihre Freundschaft.
Bei beiden Männern habe es eine „ständige Einladungskultur“ gegeben, sagte Christiansen. Für Schmidt seien die Gegenbesuche bei Glaeseker in Steinhude sehr wichtig gewesen. „Er hat jede Gelegenheit wahrgenommen, Olaf dort zu besuchen.“
Am elften Tag des laufenden Verfahrens waren noch zwei weitere Zeugen geladen. Das Gericht erhofft sich von den Ex-Mitarbeitern der baden-württembergischen Staatskanzlei Informationen zur umstrittenen Sponsorensuche für die Nord-Süd-Dialoge, welche auf Veranlassung von Niedersachsen und Baden-Württemberg in Hannover und Stuttgart stattfanden.