DFL und Bayern verurteilen Gauland-Aussage über Boateng
München (dpa) - Die Deutsche Fußball Liga (DFL) und der FC Bayern München haben die Äußerung von AfD-Vize Alexander Gauland über den Fußball-Nationalspieler Jérôme Boateng verurteilt.
„Diskriminierungen jeder Art haben im Sport und in unserer Gesellschaft nichts verloren und verdienen die Rote Karte“, sagte Karl-Heinz Rummenigge, der Vorstandsvorsitzende des deutschen Meisters, am Sonntag in einer Stellungnahme auf der Internetseite der Bayern. Boateng sei „ein wunderbarer Mensch und ein vorbildlicher Fußballprofi unseres Vereins. Wir sind stolz, dass er auch für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft spielt“, betonte Rummenigge.
Ligapräsident Reinhard Rauball und DFL-Geschäftsführer Christian Seifert wurden in einer gemeinsamen Mitteilung unter anderem mit den Worten zitiert: „Jérôme Boateng genießt sportlich und menschlich die volle Unterstützung des gesamten deutschen Profi-Fußballs. Die Aussage, man wolle ihn nicht als Nachbarn haben, ist unverantwortlich.“ Die Äußerungen dienten „vor allem dazu, auf gefährliche Weise gezielt Vorurteile zu bedienen und auf dem Rücken eines prominenten Fußball-Spielers Politik zu machen“, hieß es.
Gauland war in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ mit dem Satz zitiert worden: „Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben.“ Gauland widersprach der Darstellung, die „FAS“ bleibt bei ihrer Aussage.