Die Hoffnungsträger der Liberalen
Wenn es um die Zukunft der FDP geht, werden drei Namen genannt: Daniel Bahr, Christian Lindner und Philipp Rösler.
Berlin. In der FDP werden wegen der Wahlniederlagen von Mainz und Stuttgart Forderungen nach einem Rückzug Guido Westerwelles (Foto unten) von der Parteispitze lauter.
Nach Vorstandsmitglied Jorgo Chatzimarkakis forderte gestern Bayerns stellvertretende FDP-Landesvorsitzende Renate Will den Rücktritt des Parteichefs. Sie sprach sich dafür aus, dass die bayrische FDP-Vorsitzende und Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger neue Vorsitzende wird. Der frühere Chef der NRW-FDP und Parteivize Andreas Pinkwart sagte, die Partei brauche eine inhaltliche und personelle Erneuerung. „Da kann sich keiner ausnehmen.“
Als Hoffnungsträger der Partei gelten insbesondere drei junge Politiker, deren Karrieren Westerwelle in den vergangenen Jahren gefördert hatte. Als möglicher neuer Parteivorsitzender wird dabei in erster Linie der derzeitige Generalsekretär Christian Lindner genannt. Aber auch Gesundheitsminister Philipp Rösler und Gesundheitsstaatssekretär Daniel Bahr, der auch Chef der NRW-FDP ist, werden für weitere Führungsaufgabe gehandelt.
In einem gemeinsamen Appell hatten die drei im Januar, als die Debatte um Westerwelle erstmals hochgekocht war, die thematische Verengung der Partei kritisiert und eine Neuaufstellung gefordert. Personaldebatten dagegen erteilten sie eine klare Absage.
Der 32-jährige Lindner wurde in Wuppertal geboren und wuchs in Wermelskirchen auf. Der Politikwissenschaftler machte eine schnelle Karriere in der FDP: Mit Anfang 20 zog er 2000 in den NRW-Landtag ein und wurde 2004 Generalsekretär des Landesverbandes und 2009 der Bundespartei. Unter seiner Federführung entsteht derzeit das neue Grundsatzprogramm.
Bahr (34) ist seit November 2010 Chef der NRW-FDP — des größten Landesverbandes der Partei. Der Münsteraner war Bundesvorsitzender der Jungen Liberalen und ist Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium.
Der in Vietnam geborene Rösler (38) ist nicht nur Bundesgesundheitsminister, sondern auch Vorsitzender der niedersächsischen FDP. Der studierte Mediziner gilt wie Lindner und Bahr als großes Talent der Partei.