dpa-Nachrichtenüberblick Politik

Nach Mord an Cox konzentriert sich Polizei auf rechtsextreme Spur

London (dpa) - Nach dem Mord an der britischen Abgeordneten Jo Cox prüft die Polizei mögliche Kontakte des Verdächtigen zu rechtsextremen Kreisen. Man gehe von einem „isolierten, aber gezielten Angriff“ aus, hieß es. Die BBC meldete, in der Wohnung des Mannes seien Nazi-Insignien gefunden worden. Zuvor hatten Medien berichtet, dass der mutmaßliche Täter Verbindungen zu US-Neonazis und südafrikanischen Rassisten gehabt haben soll. Das politische Leben in Großbritannien war am Tag nach der Bluttat wie gelähmt.

UN-Generalsekretär besucht Flüchtlingszentrum von Lesbos

Athen (dpa) - Am zweiten Tag seiner Griechenlandreise besucht UN-Generalsekretär Ban Ki Moon heute das Registrierzentrum auf der Insel Lesbos. Zuvor will Ban in Athen mit Ministerpräsident Alexis Tsipras sprechen. Im Mittelpunkt wird dabei nach Angaben aus Athener Regierungskreisen die Flüchtlingskrise stehen. Es geht vor allem darum, wie Vereinten Nationen den mehr als 57 000 Flüchtlingen und anderen Migranten weiter helfen, die nach Schließung der Balkanroute in Griechenland steckengeblieben sind.

Weiterer Terrorverdächtiger in Belgien in Haft genommen

Brüssel (dpa) - Knapp drei Monate nach den verheerenden Brüsseler Terroranschlägen haben die Behörden in Belgien einen 30 Jahre alten Mann in Haft genommen. Im Zusammenhang mit den Attentaten am Flughafen sowie in einer Metrostation in der Innenstadt werden ihm „terroristische“ Morde und Mordversuche vorgeworfen, teilte die Staatsanwaltschaft am Abend mit. Zudem werde er verdächtigt, an einer terroristischen Vereinigung beteiligt zu sein. Den Namen des Verdächtigen gaben die Behörden mit Youssef E.A. an.

Iraks Regierungschef verkündet Befreiung der IS-Hochburg Falludscha

Bagdad (dpa) - Der IS gerät im Irak immer stärker unter Druck. Iraks Ministerpräsident Haidar al-Abadi hat die Befreiung der Stadt Falludscha im Westen des Landes aus den Händen der Terrormiliz erklärt. In einer TV-Ansprache sagte der Premier, nächstes Ziel sei die nordirakische IS-Hochburg Mossul. Irakische Regierungskräfte waren zuvor rund vier Wochen nach Beginn einer Offensive auf Falludscha ins Zentrumm der Stadt eingedrungen. Dort konnten sie das Hauptregierungsgebäude und das Krankenhause zurückerobern.

Steinmeier warnt vor starrem Abschreckungskurs gegenüber Russland

Berlin (dpa) - Angesichts der Militärmanöver in Osteuropa und vor dem Nato-Gipfel in Polen hat Außenminister Frank-Walter Steinmeier vor einer Fokussierung auf Abschreckungsmaßnahmen gegen Russland gewarnt. Man sollte nicht durch „lautes Säbelrasseln“ die Lage weiter anheizen, sagte Steinmeier der „BamS“. Es wäre „fatal, jetzt den Blick auf das Militärische zu verengen“. Am Dienstag hatte die Nato beschlossen, je 1000 Soldaten in Polen, Lettland, Estland und Litauen zu stationieren.

US-Militär tötet sechs Al-Kaida-Mitglieder im Jemen

Tampa (dpa) - Das US-Militär hat bei Luftangriffen im Jemen sechs Mitglieder von Al-Kaida getötet. Das teilte das Zentralkommando in Tampa mit. Im bitterarmen Jemen kämpfen schiitische Huthi-Rebellen zusammen mit Verbündeten gegen die Anhänger von Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi. Seit 2015 bombardiert ein Bündnis aus arabischen Ländern unter Führung Saudi-Arabiens Stellungen der Rebellen. Dschihadisten von Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel sowie andere Extremisten machen sich das Machtvakuum in dem Bürgerkriegsland zunutze.