dpa-Nachrichtenüberblick Politik

Griechen stimmen über Sparkurs ab - Wahlbeteiligung über 40 Prozent

Athen (dpa) - In Griechenland haben die Bürger bei einem historischen Referendum über die Annahme oder Ablehnung der Sparforderungen abgestimmt. Dabei geht es um das letzte - inzwischen hinfällige - Angebot der Geldgeber aus EU-Kommission, IWF und Europäischer Zentralbank. Der Ausgang könnte auch über die Zukunft der Regierung von Alexis Tsipras entscheiden. Die Wahlbeteiligung soll die 40 Prozent übertroffen haben. Damit wäre das Ergebnis rechtskräftig. Die Wahllokale schließen in diesen Minuten. Erste aussagekräftige Ergebnisse werden etwa zwei Stunden später erwartet.

AfD-Gründer Lucke droht mit Austritt - Tumult beim Parteitag

Essen (dpa) - Beim Bundesparteitag der Alternative für Deutschland ist es heute zu tumultartigen Szenen gekommen. Parteigründer Bernd Lucke, der gestern bei der Wahl zum Vorsitzenden Frauke Petry unterlegen war, drohte im Saal mit seinem Austritt aus der Partei. Er sagte aber auch, er werde keinen Schnellschuss machen. Auf das Drängen von Partei-Vize Alexander Gauland, der AfD nicht den Rücken zu kehren, reagierte Lucke nicht. Im Saal verbreitete sich das Gerücht, er sei bereits ausgetreten. Daraufhin gab es Gedränge und Gejohle.

Ministerpräsident: Attentäter von Sousse in Tourismusbranche tätig

Tunis (dpa) - Der Attentäter von Sousse soll vor seinem blutigen Anschlag auf ein Hotel in der Tourismusbranche gearbeitet haben. Der 24-Jährige sei als Animateur tätig gewesen, sagte Ministerpräsident Habib Essid einer tunesischen Zeitung. Außerdem sei der Terrorist Mitglied eines Tanzclubs gewesen. Der Student hatte am Freitag vor einer Woche 38 Urlauber erschossen, bevor er selbst von Sicherheitskräften getötet wurde. Die meisten Opfer waren Briten. Auch zwei Deutsche starben. OSZE befürchtet neue Gewalt in Ukraine

Kiew (dpa) - In der umkämpften Ostukraine hat die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa mit Nachdruck vor einer stetigen Verschlechterung der Lage gewarnt. Entlang der Front hätten Beobachter schweres Kriegsgerät wie Panzer und Haubitzen gesehen, zu deren Abzug sich die Konfliktparteien schon im Februar verpflichtet hätten, sagte der Vizechef der OSZE-Mission, Alexander Hug. In der vergangenen Woche habe sich die Lage deutlich verschlechtert. Der Schweizer rief die Armee und die prorussischen Separatisten auf, die Waffen sofort abzuziehen. Atom-Verhandlungen vor dem Finale - Scharfe Kritik aus Israel

Wien (dpa) - Kurz vor Ablauf der Verhandlungsfrist sind die Anzeichen für ein Ende des Atomstreits mit dem Iran so ermutigend wie selten zuvor. Für Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu ist das ein schlechtes Zeichen: Was sich bei den Gesprächen in Wien abzeichne, sei kein Durchbruch, sondern ein Zusammenbruch, sagte Netanjahu. Mit jedem Tag gebe es mehr und mehr Konzessionen der Weltmächte. Die verlängerte Frist für eine Einigung läuft am 7. Juli ab. US-Außenminister John Kerry warnte vor überzogenen Erwartungen. Ein Scheitern der Verhandlungen sei noch möglich. Besuch im Heimatkontinent: Papst nach Südamerika

Quito (dpa) - Begleitet von hohen Erwartungen hat Papst Franziskus seine erste große Südamerikareise begonnen. Der acht Tage lange Besuch in drei Länder führt den Argentinier zuerst nach Ecuador, dann nach Bolivien und Paraguay. Nach seiner Ankunft in der ecuadorianischen Hauptstadt Quito ist für morgen als erster Höhepunkt eine Messe in der Pazifikmetropole Guayaquil angekündigt. Erwartet werden in Franziskus' Heimatkontinent Millionen Gläubige, die „ihren Papst“ bejubeln werden.