Kinderbetreuung Schwesig will 24-Stunden-Kitas fördern
Was machen mit dem Nachwuchs, wenn der Job mal wieder bis in den Abend dauert? Die Familienministerin will den Aufbau von Kitas mit verlängerter Öffnung unterstützten. Notfalls rund um die Uhr. Aber in der Koalition gefällt das nicht jedem.
Berlin (dpa) - Kindertagesstätten sollen künftig häufiger eine Nachwuchsbetreuung auch am Abend oder in der Nacht anbieten. Für ein entsprechendes Förderprogramm will Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) in den Jahren 2016 bis 2018 bis zu 100 Millionen Euro bereitstellen. „Für Menschen, die im Schichtdienst arbeiten - im Krankenhaus oder in der Pflege, als Polizisten oder im Einzelhandel - ist es wichtig, dass es auch in sogenannten Randzeiten eine Möglichkeit gibt, die Kinder gut betreut zu wissen“, sagte sie der Chemnitzer „Freien Presse“ (Samstag).
Der Zeitung zufolge geht es nicht um eine längere Betreuung der Kinder, sondern um Angebote zu anderen Zeiten. Das Geld stamme aus zusätzlichen Investitionsmitteln des Bundes, schrieb das Blatt. Ab kommenden Herbst sollten Kita-Träger ihren Förderbedarf anmelden können.
Die Idee ist prinzipiell nicht neu. Kitas mit verlängerten Öffnungszeiten bis in die Abendstunden hinein gibt es einige. In Schwerin, wo Schwesig vor ihrer Bundeskarriere Sozialministerin war, gibt es auch zwei kommunale 24-Stunden-Kitas. Ihr Ministerium fördert bereits im Rahmen eines Bundesprogramms für betrieblich organisierte Kinderbetreuung solche Rund-um-die-Uhr-Initiativen. Teilweise sind Einrichtungen dieser Art mangels Nachfrage aber auch wieder eingestellt worden.
Beim Koalitionspartner CSU kommt die Idee weniger gut an. Generalsekretär Andreas Scheuer sagte in München: „Staatlich verordnete 24-Stunden-Kitas - da schütteln alle den Kopf.“
Allerdings ist auch die CDU mit ähnlichen Versprechen in den Bundestagswahlkampf 2013 gezogen: „Am Ausbau der Kinderbetreuung wollen wir gemeinsam mit Ländern, Städten und Gemeinden weiterarbeiten. Dazu gehört beispielsweise auch, 24-Stunden-Kitas und andere flexible Betreuungsangebote einzurichten“, hieß es damals in ihrem Wahlprogramm.