dpa-Nachrichtenüberblick Politik
Polizei in Hamburg löst Demonstrationen auf - Berlin weitgehend ruhig
Berlin (dpa) - Feiern in Berlin, Zwischenfälle in Hamburg: Während die Hauptstadt einen weitgehend friedlichen 1. Mai erlebte, kam es in der Hansestadt bei zwei Demonstrationen zu Ausschreitungen. Mehrere Demonstranten und Beamte wurden verletzt. Die Polizei nahm eine Reihe von Menschen fest. Demo-Teilnehmer warfen Böller auf die Polizei. Sie hatte den Zug auf St. Pauli schon wenige Meter nach Beginn gestoppt, weil sich Teilnehmer vermummt hatten. In Altona wurden Feuerwerkskörper gezündet. Die Beamten setzten Wasserwerfer ein.
Polizei ermittelt mit Hochdruck nach vereiteltem Terroranschlag
Wiesbaden (dpa) - Nach dem wohl im letzten Moment vereitelten islamistischen Terroranschlag in Hessen versucht die Polizei die Hintergründe aufzuklären. „Wir ermitteln mit Hochdruck“, sagte ein Frankfurter Polizeisprecher. In der Nacht zum Donnerstag hatte ein Spezialeinsatzkommando in Oberursel ein türkischstämmiges Ehepaar festgenommen. Im Fokus soll ein Radrennen gestanden haben. Bei der Durchsuchung der Wohnung fanden die Ermittler unter anderem eine Rohrbombe. Das Radrennen wurde aus Sicherheitsgründen trotz Festnahme abgesagt, weil das Duo möglicherweise Komplizen hat.
Anklage gegen sechs Polizisten in Baltimore - Anwohner feiern
Baltimore (dpa) - Die Anklagen gegen sechs Polizisten wegen der Tötung des Afroamerikaners Freddie Gray haben die Anwohner der US-Metropole Baltimore in spontane Jubelfeiern ausbrechen lassen. Die Staatsanwaltschaft klagte einen Beamten wegen Mordes mit bedingtem Vorsatz und drei weitere Polizisten wegen Totschlags an. Alle sechs an der umstrittenen Festnahme Grays Beteiligten müssen sich wegen Körperverletzung verantworten. Auf den Straßen Baltimores besserte sich die Stimmung nach der Entscheidung laut TV-Berichten spürbar. Menschen umarmten sich und fuhren hupend durch die Stadt.
US-Botschafter zur NSA/BND-Affäre: Andere Ideen von Privatsphäre
Köln (dpa) - In der Spionageaffäre hat der Botschafter der USA in Deutschland, John Emerson, den US-Geheimdienstes NSA verteidigt. Amerikaner sähen es als Verletzung der Privatsphäre, wenn jemand ihre Briefe und E-Mails liest oder ihre Telefonanrufe mithört. Deutsche hingegen hielten ihre Privatsphäre bereits für verletzt, wenn jemand die Kommunikationsdaten sammelt, sagte der Botschafter dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Die Kooperation zwischen den deutschen und amerikanischen Geheimdiensten sei kein Geheimnis. Der BND soll der NSA geholfen haben, europäische Firmen und Politiker auszuforschen.
Nigerias Armee befreit 234 Frauen und Kinder aus Boko-Haram-Gewalt
Abuja (dpa) - Die nigerianischen Streitkräfte haben weitere 234 Frauen und Kinder aus der Gewalt der Islamistenmiliz Boko Haram gerettet. Das hat die Armee mitgeteilt. Bereits in den vergangenen Tagen hatte das Militär Hunderte weibliche Geiseln befreit, die in Lagern der Islamisten festgehalten wurden. Ob unter den jetzt Befreiten auch Schülerinnen aus dem Ort Chibok sind, ist noch nicht klar. Die Entführung von über 200 Mädchen aus dem Dorf im April vergangenen Jahres hatte weltweit für Entsetzen gesorgt.
Dutzende zivile Tote bei US-Luftangriff im Norden Syriens
Damaskus (dpa) - Bei einem amerikanischen Luftangriff auf die IS-Terrormiliz sind im Norden Syriens nach unterschiedlichen Angaben bis zu 80 Zivilisten getötet und Dutzende weitere verletzt worden. Unter den Opfern seien ganze Familien, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Das Pentagon in Washington bestätigte, dass in sechs Luftangriffen sieben IS-Stellungen und ein Fahrzeug der Terrormiliz zerstört wurden. Über zivile Opfer machte das US-Verteidigungsministerium keine Angaben.