Unangemeldete Kurden-Demo am Flughafen Düsseldorf eskaliert
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Düsseldorf. Am Flughafen Düsseldorf ist es am Sonntag zu Auseinandersetzungen zwischen mutmaßlich kurdischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Es gab mehrere Verletzte. Die Demonstranten sollen gegen das Vorrücken der türkischen Armee auf die nordsyrische Stadt Afrin protestiert haben.
Nach ersten Erkenntnissen wurde die Polizei gegen 12.15 Uhr über die nicht genehmigte Veranstaltung am Flughafen informiert. Laut einer Sprecherin der Polizei sollen sich bis zu 400 Personen am Airport mit teilweise verbotenen Fahnen und Plakate versammelt haben. Als die die Polizei das Eindringen in den Flughafen Terminal verhindern wollte, kam es zu körperlichen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und den Einsatzkräften. Die Beamten konnten nach eigener Aussage die Lage durch den Einsatz von Pfefferspray und Schlagstöcken kurzfristig beruhigen.
Im weiteren Verlauf skandierten Demonstranten im Zentralgebäude der Abflugebene Parolen und zeigten erneut verbotene Fahnen. Erst nachdem weitere Polizeikräfte eintrafen, verließen die Protestler das Flughafengebäude. Mehrere Beamte wurden verletzt. Auch zwölf Flughafengäste wurden von Sanitätern behandelt. Bei rund 500 Personen nahm die Polizei die Personalien auf und erteilte im Anschluss Platzverweise. Einige Demonstranten wurden in Gewahrsam genommen, teilte eine Sprecherin der Polizei mit.
Nach Auskunft der Flughafengesellschaft lief der Flugbetrieb trotz Polizeieinsatz weiter. Betroffen von der unangemeldeten Aktion sei ein kleinerer Bereich der Abflugebene gewesen, sagte ein Sprecher. Gegen 18 Uhr war der Einsatz am Flughafen beendet, teilte die Polizei mit.
Am Nachmittag gegen 15.45 Uhr kam es auch am Hauptbahnhof zu Tumulten. Nach Angaben der Polizei versammelten sich vor dem Haupteingang am Konrad-Adenauer-Platz rund 150 Menschen, darunter viele Frauen und Kinder. Die Demonstranten blockierten auch Straßenbahn-Gleise, wodurch es bei der Rheinbahn zu Verspätungen kam. Die Polizei war mit starken Kräften vor Ort und nahm Personalien auf. Der Einsatz dauerte bis in die Abendstunden.
Aufgrund der Auseinandersetzungen bereitet sich die NRW-Polizei bereits auf mögliche weitere Versammlungen in den kommenden Tagen vor. „Die Einsatzbereitschaft der Polizei ist erhöht“, sagte eine Sprecherin des nordrhein-westfälischen Innenministeriums am Sonntagabend der Deutschen Presse-Agentur. Die Sicherheitsbehörden von Bund und Ländern arbeiteten eng zusammen, schätzten die Lage immer wieder aktuell ein und passten ihre Maßnahmen dementsprechend auch an. red/dpa