dpa-Nachrichtenüberblick Poltik
Nawaz Sharif vor Rückkehr als Premierminister - Muslim-Liga vorne
Islamabad (dpa) - Knapp 14 Jahre nach seinem Sturz durch einen Militärputsch in Pakistan steht Ex-Premierminister Nawaz Sharif vor der Rückkehr in das Amt des Regierungschefs. Bei der historischen Parlamentswahl in der südasiatischen Atommacht gelang seiner Muslim-Liga nach vorläufigen Ergebnissen aus fast allen Wahlkreisen ein Erdrutschsieg. Eine absolute Mehrheit dürfte die konservative Partei aber verfehlt haben. Die Ergebnisse wurden von Fernsehsendern erhoben und sind nicht offiziell.
Piraten-Chef Schlömer rechnet mit Konkurrenz ab - Wahlprogramm steht
Neumarkt (dpa) - Neue Frontfrau, Attacken gegen die Konkurrenz und ein breites Wahlprogramm: Die lange verunsicherten Piraten geben die Bundestagswahl noch nicht verloren. Mit Forderungen nach einem Grundeinkommen für jedermann, Mindestlöhnen, mehr Datenschutz und Bürgerbeteiligung wollen sie den Sprung ins Parlament schaffen. Piraten-Chef Bernd Schlömer rechnete zum Abschluss des Parteitags im Neumarkt mit den etablierten Parteien ab. CDU, CSU, FDP und SPD warf er Versagen vor. Die Grünen seien altbacken geworden.
46 Tote bei Anschlägen in Grenzstadt - Türkei beschuldigt Syrien
Istanbul (dpa) - Nach dem schwersten Bombenanschlag in der Türkei seit Beginn des Bürgerkriegs im Nachbarland Syrien droht eine Ausweitung des Konflikts. Nach Angaben türkischer Regierungspolitiker führen Spuren zum Regime des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad. Bei der Explosion zweier Autobomben in der Grenzstadt Reyhanli waren gestern mindestens 46 Menschen getötet worden, etwa 140 wurden verletzt. Damaskus wies die Vorwürfe zurück und beschuldigte die türkische Regierung. Die Anschläge wurden international verurteilt.
Westerwelle verurteilt „barbarischen Terrorakt“ in Türkei
Berlin (dpa) - Außenminister Guido Westerwelle hat die Anschläge in der türkischen Grenzstadt Reyhanli mit 46 Todesopfern als „barbarischen Terrorakt“ verurteilt. Deutschland stehe in dieser schweren Stunde an der Seite der Türkei, sagte Westerwelle nach einem Gespräch mit seinem türkischen Amtskollegen Ahmet Davutoglu. Die Täter müssten zur Verantwortung gezogen werden. Davutoglu dankte für die internationale Anteilnahme. Er warnte, dass Sicherheitsrisiken in der Region zunähmen.
Bericht: Ausmaß von Arzneimitteltests in der DDR größer als bekannt
Berlin (dpa) - Das Ausmaß der Arzneimitteltests westdeutscher Pharmaunternehmen in DDR-Kliniken ist nach Informationen des Nachrichtenmagazins „Spiegel“ offenbar größer als bisher bekannt. In mehr als 50 Kliniken sollen über 600 Medikamentenstudien in Auftrag gegeben worden sein. Mehr als 50 000 Menschen sollen - teils unwissentlich - als Testpatienten gedient haben. Wissenschaftler an der Berliner Charité wollen die Vorwürfe nun untersuchen.
Staatssekretär Max Stadler tot
Passau (dpa) - Der Bundestagsabgeordnete und Justizstaatssekretär Max Stadler ist tot. Der bayerische FDP-Sprecher Andreas Dietrich bestätigte eine entsprechende Meldung der „Passauer Neuen Presse“. Die Zeitung berichtet, der 63-Jährige habe am Nachmittag auf einer Veranstaltung am Golfplatz Raßbach im Landkreis Passau einen plötzlichen Herztod erlitten. Der gebürtige Passauer war seit 1994 Mitglied des Deutschen Bundestages, seit 2009 war er Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesjustizministerium.