Pandemie Drei Millionen Dosen Impfstoff droht Vernichtung

Berlin · Bald sollen etwa drei Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs in Deutschland vernichtet werden. Dabei ist die Zahl sogar kleiner, als befürchtet. Das hat allerdings technische Gründe.

Ein Mann lässt sich im Corona-Impfzentrum Berlin-Tegel eine Booster-Impfung geben.

Bis Ende Juni droht die Vernichtung von etwa drei Millionen Dosen Corona-Impfstoff in Deutschland. Die Zahl nannte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Montag in Berlin.

Man habe momentan mehr Impfstoff zur Verfügung als genutzt werde und gespendet werden könne. Die internationale Impfstoffinitiative Covax nehme zum Beispiel zur Zeit keine Spenden mehr an. „Deswegen besteht durchaus eine Gefahr, dass Impfstoff verworfen wird“, sagte der Sprecher. Die Nachfrage sei deutlich geringer, als es gut wäre.

Er nannte es eine gute Nachricht, dass der Impfstoff von Biontech nun länger gelagert werden könne. Deswegen gehe man bis Ende Juni nun nicht von 10, sondern 3 Millionen Dosen aus, die vernichtet werden müssten. Zu den Kosten für vernichtete Dosen äußerte sich der Sprecher nicht. Das ließe Rückschlüsse auf Preise zu, die man nicht bekannt gebe.

Zunächst hatte es in einer Antwort des Ministeriums auf eine Anfrage der Unionsfraktion im Bundestag geheißen, dass mehr als 10 Millionen Dosen bis Ende Juni ihr Verfallsdatum erreichen könnten. Die „Welt“ hatte am Wochenende über die mögliche Vernichtung von Impfstoff „in nicht wenigen Fällen“ berichtet.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums hatte Deutschland Stand 4. April 77 Millionen Dosen Corona-Impfstoff auf Lager. Für den Zeitraum zwischen 2021 und 2023 gab und gibt es Bestellungen über insgesamt 677 Millionen Dosen. Laut Impfdashboard des Bundesgesundheitsministeriums wurden zuletzt nur noch einige Zehntausend Dosen pro Tag verabreicht. Im vergangenen Dezember waren es manchmal täglich mehr als eine Million Impfungen am Tag.

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(dpa)