Duisburger stimmen über OB Sauerland ab
Duisburg (dpa) - Eineinhalb Jahre nach der Loveparade-Katastrophe hat am Donnerstag in Duisburg der Bürgerentscheid über Stadtoberhaupt Adolf Sauerland (CDU) begonnen.
An den Briefwahlstellen hätten am Vormittag erste Bürger Unterlagen abgeholt oder direkt ihre Stimmen abgegeben, hieß es aus den Ämtern. Die Stimmabgabe in den Wahllokalen ist für den 12. Februar angesetzt.
Das Abwahlbündnis mit der städtischen SPD, Linken, Grünen und Gewerkschaften zeigte sich bei einer Pressekonferenz optimistisch, Sauerland abzulösen. „Die Beteiligung ist rege. Dieser Oberbürgermeister kann die Stadt einfach nicht mehr vertreten“, sagte einer der Bündnissprecher, Theo Steegmann. Von der Pressestelle der Stadt gab es dazu keine Stellungnahme. Die Duisburger CDU hatte das Verfahren scharf kritisiert.
Sauerland lehnt einen Rücktritt ab. Er verweist auf ein von der Stadt in Auftrag gegebenes Gutachten, nach dem der Stadt bei der Genehmigung und Überwachung der Techno-Party keine Versäumnisse vorzuwerfen sind. Bei der Veranstaltung im Sommer 2010 waren 21 Menschen erdrückt und Hunderte verletzt worden.
Die Gegner Sauerlands müssen in der Abstimmung die Mehrheit und mindestens 91 478 Stimmen erreichen. Dann müsste der Oberbürgermeister sein Amt räumen, dessen Wahlperiode bis 2015 läuft. Die Hürde gilt als hoch.