Olympia 2028 Ende der olympischen NRW-Träume

Der DOSB will die Spiele 2028 nicht in NRW. Das hatte Hannelore Kraft aber zuletzt zur Bedingung gemacht.

Der DOSB will die Spiele 2028 nicht in NRW.

Foto: Maja Hitij

Düsseldorf. Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) hat es gesagt. Und auch NRW-Sportministerin Christina Kampmann (SPD) hat der ersten Begeisterung von FDP- und CDU-Fraktion im NRW-Landtag für eine Bewerbung des Bundeslandes um die Olympischen Spiele eine andere Begehrlichkeit vorangestellt. Jetzt, so sagten beide Politikerinnen in den vergangenen Tagen, müsse sich erst einmal der deutsche Sport zu der Idee äußern. Denn ohne die Zustimmung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) werde es kaum weitere Anstrengungen um das größte Sportfest der Welt 2028 an Rhein und Ruhr geben. Nun hat sich der DOSB geräuspert — und es ist ein Schlag ins Kontor der Olympia-Fans: DOSB-Präsident Alfons Hörmann wird die Initiative von Nordrhein-Westfalen vorerst nicht unterstützen.

Man sehe die Initiative in NRW, aber auch in anderen Städten nach den Rio-Spielen vom Prinzip her als erfreulich an, werde sich aber zeitnah nicht damit beschäftigen. „Weder in NRW noch woanders“, erklärte Hörmann am Freitag. Was nichts weniger ist als eine klare Absage an die Idee. Zweifelhaft, ob politische Bemühungen oder Euphorie aus der Bevölkerung diese Haltung noch einmal ins Wanken bringen könnten.

Die CDU-Fraktion hatte zuletzt einen Antrag vorgelegt, in dem der Landtag in Düsseldorf aufgefordert wurde, Initiativen für eine Bewerbung Nordrhein-Westfalens um die Olympischen und Paralympischen Sommerspiele 2028 zu begrüßen und zu unterstützen. Über den Antrag soll in einer der nächsten Landtagssitzungen beraten werden. Auch Ministerin Kampmann hatte am Mittwoch angekündigt, über den Sportausschuss das Thema in den Landtag zu tragen.

Schritte, die man sich in NRW jetzt sparen kann. Es sei denn, man ginge den unbequemen Weg und entfachte eine Begeisterung aus dem Land und der Bevölkerung heraus — um am Ende den zweifelnden und hadernden DOSB zu entfachen. Denn für eine Kandidatur um die Sommerspiele 2028 bestünde noch keine Eile. Der Bewerbungsprozess beginnt 2019. Vergeben werden die Spiele 2028 von der Session des Internationalen Olympischen Komitees erst 2021. Aber: Der DOSB ist ein gebranntes Kind. Zweimal scheiterte die Olympia-Bewerbung Münchens an einer Umfrage in der Bevölkerung, auch Olympia 2024 in Hamburg sollte gar nicht erst in den internationalen Wettstreit treten, weil die Bürger trotz glänzender Pläne nicht überzeugt waren. Düsseldorf hatte sich mit dem Ruhrgebiet bereits um die Spiele 2012 beworben, war aber auf nationaler Ebene Leipzig unterlegen. Olympia fand dann in London statt.