Fall Demjanjuk: Staatsanwaltschaft legt Revision ein

München (dpa) - Das Verfahren gegen den früheren KZ-Wachmann John Demjanjuk geht in eine neue Runde. Nach dessen Verurteilung als NS-Verbrecher durch das Münchner Landgericht hat nun auch die Staatsanwaltschaft Revision eingelegt.

Zu den Gründen wollte sich die Behördensprecherin nicht äußern.

Zuerst werde man die schriftliche Urteilsbegründung des Gerichts abwarten. Die Verteidigung hatte bereits kurz nach dem Schuldspruch am vergangenen Donnerstag Revision eingelegt.

Demjanjuk war wegen Beihilfe zum Mord an mindestens 28 060 Juden im Jahr 1943 im Vernichtungslager Sobibor zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Zugleich hob das Landgericht den Haftbefehl als nicht mehr verhältnismäßig auf. Der 91-Jährige, der meistens im Rollstuhl sitzt, wurde zwischenzeitlich von der Stadt München in einer Pflegeeinrichtung untergebracht. Den Ort will die Stadt weiterhin nicht nennen.