SUV-Debatte FDP kritisiert populistische Instrumentalisierung von SUV-Unfall
Berlin · Die FDP hat die nach dem schweren Unfall mit einem Sportgeländewagen (SUV) in Berlin begonnene Debatte über Beschränkungen für die schweren Fahrzeuge kritisiert.
Verkehrsexperte Oliver Luksic wandte sich mit Blick auf Äußerungen unter anderem der Grünen gegen eine „emotionslose Instrumentalisierung einer Tragödie für politische Zwecke“. Es komme auf den Fahrer an, nicht auf das Auto, sagte Luksic am Montag der Deutschen Presse-Agentur. „Ein Tesla S ist schwerer als ein Porsche Macan und beschleunigt mindestens genauso schnell. Fordern die Grünen ein Verbot für E-Autos?“
FDP-Generalsekretärin Linda Teuteberg warf Grünen und Deutscher Umwelthilfe ein Vorgehen nach dem Muster der AfD vor. Die Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen und doch kennten sie schon den Schuldigen: SUVs und deren Fahrer, für die es eine „Obergrenze“ geben solle. „Das ist nicht nur die Sprache, sondern auch die Logik der AfD: Vor- und Pauschalurteile über eine Gruppe, bevor alle Tatsachen bekannt sind“, sagte Teuteberg in Berlin. Erst müsse der Vorfall aufgeklärt werden, dann gehe es um Konsequenzen.
In Berlin war ein Porsche Macan am Freitag von der Straße abgekommen. Vier Fußgänger an einer Ampel starben, darunter ein Dreijähriger. Der Bezirksbürgermeister von Berlin-Mitte, Stephan von Dassel (Grüne), hatte am Wochenende gesagt: „Solche panzerähnlichen Autos gehören nicht in die Stadt.“ Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer sagte dem „Tagesspiegel“ (Montag): „Wir brauchen eine Obergrenze für große SUV in den Innenstädten.“
Der Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, Jürgen Resch, forderte eine City-Maut für große, schwere Wagen oder ein Parkverbot beziehungsweise deutlich erhöhte SUV-Parkgebühren in Städten.