Freud und Leid der Kris
Auch wenn hierzulande viel über die Deutschen in ihrer Funktion als Zahlmeister in der europäischen Krise gejammert wird — wir profitieren auch davon. Die Staatskasse zum Beispiel aufgrund der niedrigen Zinsen.
Und die Sozialkassen aufgrund der zuwandernden Arbeitskräfte. Die Industrie und andere Bereiche der Wirtschaft dürften die zuwandernden Arbeitnehmer oftmals mit Kusshand nehmen, sorgt die womöglich billigere Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt doch dafür, dass die Löhne kaum steigen.
Diese Sogwirkung hat aber auch ihre Kehrseiten. Nicht nur für die südeuropäischen Länder, die gerade ihre flexibelsten, qualifizerten jungen Leute verlieren. Das wachsende Angebot potenziell billigerer Arbeitskräfte von außen darf nicht dazu führen, die Bildungsanstrengungen für die eigene Bevölkerung zu vernachlässigen.