Für Frieden und mehr Gerechtigkeit

Weihnachten: Die Kirchen rufen zur Verständigung auf. Katholische Bischöfe thematisieren den Missbrauchs-Skandal.

Berlin/Rom. Papst Benedikt XVI. hat in seiner Weihnachtsbotschaft zu Frieden, Gerechtigkeit und Solidarität aufgerufen. Der Papst verlangte zudem die „volle Achtung der Religionsfreiheit“ aller Gläubigen und verurteilte die Diskriminierung und Verfolgung von Christen in vielen Ländern. Während der ZDF-Übertragung fiel für fast 16 Minuten der Ton aus. Der Sender entschuldigte sich für den Fehler.

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche (EKD), Nikolaus Schneider, übte Kritik an militärischen Einsätzen. Ohne konkrete Einsätze zu nennen, sagte der rheinische Präses: „Wir erleben und erleiden, dass unsere Welt immer wieder neu — und immer wieder vergeblich — darauf setzt, mit kriegerischer Gewalt den Krieg zu besiegen und mit militärischer Gewalt das Unrecht und den Terror zu überwinden.“

Der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, forderte ein Verbot der Präimplantationsdiagnostik (PID). „Es besteht die Gefahr eines Dammbruchs, wenn sich der Mensch zum Herrn über andere Menschen macht und bestimmt, welches Leben sich entwickeln darf und welches nicht.“ Bei der PID werden Embryonen auf Erbkrankheiten untersucht und gegebenenfalls aussortiert.

Mehrere Bischöfe sprachen die Fälle sexuellen Missbrauchs an. Der Trierer Bischof Stephan Ackermann, Missbrauchsbeauftragter der katholischen Kirche: „Gerade als Kirche mussten wir in dem nun zu Ende gehenden Jahr erleben, wie dunkel, wie schmerzlich und wie abstoßend die Aufdeckung der Wahrheit über Situationen und Menschen sein kann.“ Zollitsch räumte Fehler bei der Aufarbeitung der Missbrauchsfälle ein. „Aus heutiger Sicht hätten wir früher reagieren müssen“, sagte er.