Fußballwoche in Berlin - aber nur für Erwachsene

Berlin. DAS war eine Fußballwoche in Berlin. Die Nationalmannschaft erhielt vom Bundespräsidenten das silberne Lorbeerblatt, und dann fand auch noch die Premiere des WM-Films "Die Mannschaft" statt.

Freude über das Silberne Lorbeerblatt: Philip Lahm (l) und Bundespräsident Joachim Gauck.

Freude über das Silberne Lorbeerblatt: Philip Lahm (l) und Bundespräsident Joachim Gauck.

Foto: Wolfgang Kumm

Dass Angela Merkel die Kicker gerne in der Kabine besucht, ist bekannt. Im Film wird das nur als Foto gezeigt.

Die Kanzlerin habe das so gewollt, hieß es. Denn sie betrachte solche Besuche als Privatsache. Na ja, das kann man so oder so sehen, wenn man immer einen Fotografen im Schlepptau hat und auf kein Selfie fürs Netz verzichtet.

APROPOS Kabine und Merkel. Jetzt erzählte ein DFB-Funktionär ein Anekdötchen von der WM in Brasilien. Nach dem Sieg gegen Portugal habe sich Tribünengast Merkel aufgemacht, den Spielern zu gratulieren. Vor der Kabinentür hieß es dann, einen Moment bitte, wir gucken mal, ob die Luft rein ist - wegen nackter Männer und so.

Aber die Kanzlerin rauschte mit dem Satz "Ich bin eine erwachsene Frau!" einfach rein - und begegnete prompt Mats "Adam" Hummels. Nur für Erwachsene eben.

IM BUNDESTAG ist Fußball ebenfalls ein großes Thema. Inzwischen haben Unions-Abgeordnete einen Bayern-Fanclub gegründet, und SPD-Parlamentarier einen vom BVB. Damit das mit den Lagern auch schön so bleibt. Neulich guckten die Dortmunder in einer Kneipe am Brandenburger Tor Champions League.

Mit von der Partie: der ehemalige SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück. Er sitzt auch im Aufsichtsrat der Borussia. Führt das automatisch zu mehr fußballerischem Sachverstand bei Steinbrück? Nach dem gemeinsamen Gucken beantworteten Teilnehmer des Treffens diese Frage grinsend mit Nein.

FÜR den FC Bundestag ist die Saison bereits beendet. Er gewann jetzt sein letztes Spiel des Jahres gegen FSV 08 Bissingen mit 2:1. Die Truppe gibt es schon lange, sie kickt ziemlich erfolgreich, holte sogar schon einige Titel. Nun weiß man auch, wie sich die kickenden Abgeordneten ihre Gegner zurechtlegen:

Sie spielen nur gegen Mannschaften, deren Spieler ein "Mindestalter" von 40 Jahren haben. Guter Trick. Obwohl: Besser ist das, die Jüngsten sind die Abgeordneten des FC Bundestag auch nicht mehr.