Gefälschtes Fax zu Mollath stammte aus Wiesbadener Anwaltskanzlei

Wiesbaden (dpa) - Ein gefälschter Gerichtsbeschluss zum Justizfall Gustl Mollath, der dessen sofortige Entlassung vorsah, ist im Juni aus einer Wiesbadener Anwaltskanzlei gefaxt worden.

Die dortige Staatsanwaltschaft bestätigte am Freitag, dass sie wegen Gefangenenbefreiung, Amtsanmaßung und Urkundenfälschung ermittele. Der Rechtsanwalt werde in dem Verfahren als Zeuge geführt. Auch die Zeitung „Wiesbadener Kurier“ berichtete über die Ermittlungen.

Das Fax täuschte einen angeblichen Beschluss des Landgerichts Regensburg vor, wonach der sieben Jahre lang zwangsweise in der Psychiatrie untergebrachte Mollath sofort freizulassen sei. Die Forensische Klinik Bayreuth bereitete zeitweise die Entlassung vor, obwohl sie vor der Fälschung gewarnt worden war. Das Fax ging auch Medien zu, darunter der Deutschen Presse-Agentur dpa.

Mollath wurde am 6. August auf Beschluss des Oberlandesgerichtes Nürnberg freigelassen, sein Fall wird neu aufgerollt.