Greenpeace-Aktivisten blockieren Castor-Gleise

Karlsruhe (dpa) - Kurz vor dem Atommüll-Transport nach Mecklenburg-Vorpommern hat die Polizei eine Gleisblockade von Greenpeace-Aktivisten in Karlruhe aufgelöst.

Der Transport ins Zwischenlager bei Lubmin nahe Greifswald sollte in der Nacht zu Mittwoch beginnen. Dort werden die 56 Tonnen radioaktiven Abfalls aus der vor zwei Jahrzehnten stillgelegten Karlsruher Wiederaufarbeitungsanlage WAK am Donnerstag erwartet.

Am Dienstagabend versammelten sich in Karlsruhe Atomkraftgegner zu einer „Nachttanzblockade“. Rund 100 Meter von den Gleisen entfernt errichteten sie ein großes Festzelt sowie mehrere Stände, daneben loderten Feuer aus Eisentonnen. Ziel der Aktion sei es, den Castor-Transport zu stoppen, sagte ein Sprecher der Organisatoren.

Am Vormittag hatten sich in Karlsruhe 10 Atomkraftgegner so gründlich an den Schienen festgekettet, dass die Polizei sie zunächst nicht losschneiden konnte. Die Beamten mussten die Gleise durchtrennen und die Aktivisten dann herausziehen. Die letzte Frau wurde erst nach mehr als neun Stunden weggebracht. Die Gleise wurden danach auf einer Länge von zehn Metern wieder verschweißt und festgeschraubt.

Der Verwaltungsgerichtshof (VGH) Baden-Württemberg bestätigte am Dienstagabend das zweitägige Versammlungsverbot an der Transportstrecke. Das von der Stadt Karlsruhe verhängte Verbot beruhe auf einer realistischen Gefahrenprognose, erklärten die Richter in Mannheim und wiesen zwei Eilanträge dagegen ab.