Handwerk: „Jugendlichen fehlt oft die Berufsbereitschaft“
Kammerpräsident Schulhoff will um Nachwuchs werben.
Düsseldorf. Der Fachkräftemangel im Handwerk kann nach Ansicht von Georg Schulhoff, Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf, nur durch verstärkte Eigeninitiative der einzelnen Betriebe behoben werden: „Wir müssen unsere Ausbildungsaktivitäten noch mehr verstärken, um junge Menschen — auch mit Migrationshintergrund — an das Handwerk heranzuführen.“
Allerdings sieht Schulhoff dabei durchaus Probleme — letztlich verursacht durch Elternhäuser, aber auch durch die Schulen: „Jugendlichen fehlt heute oft die Berufsbereitschaft. Sekundär-Tugenden wie Fleiß, Pünktlichkeit und Lust an der Arbeit müssen wieder mehr gefördert und auch gefordert werden.“
Der demografische Wandel erschwert nach Schulhoffs Ansicht die Situation für das Handwerk: „In fast 40 Prozent aller kleinen und mittleren Betriebe geht in den nächsten fünf Jahren mindestens ein Mitarbeiter in den Ruhestand. Im statistischen Mittel aller Handwerksbetriebe sind es sogar zwei Mitarbeiter.“ Die seien nur schwer zu ersetzen. Die Betriebe müssten deshalb verstärkt familienfreundliche Rahmenbedingungen schaffen und auch finanzielle Anreize setzen, um ihre Mitarbeiter an sich zu binden.