Bundesaußenminister Maas „Eine normale Urlaubssaison wird es nicht geben"
Berlin · Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat Hoffnungen auf einen normalen Sommerurlaub angesichts der Coronavirus-Pandemie eine Absage erteilt.
"Eine normale Urlaubssaison mit vollen Strandbars und vollen Berghütten wird es diesen Sommer nicht geben können. Das wäre nicht zu verantworten", sagte Maas nach einer Videokonferenz mit seinen Kollegen aus den deutschsprachigen Ländern am Dienstag. Alle Minister seien sich zudem einig gewesen, dass ein reibungsloser Grenzverkehr "schnellstmöglich" wieder erreicht werden müsse.
"Ich wünsche mir so schnell wie möglich wieder offene Grenzen in Europa und auch darüber hinaus", sagte Maas. Allerdings sei es zum jetzigen Zeitpunkt "nur sehr schwer zu prognostizieren, wie sich die Dinge weiterentwickeln werden". "Der internationale Flugverkehr ist am Boden, viele Länder haben Einreisesperren und Ausgangssperren. Das sind keine Voraussetzungen, mit denen man überhaupt erholsamen Urlaub verbringen kann."
Die Hauptverantwortung aller Länder bestehe darin, die Ausbreitung des Virus einzudämmen. "Das wird auch die Bewegungsfreiheit weiter einschränken. Darüber braucht man sich keine Illusionen zu machen", erklärte Maas. Er sprach sich für eine Abstimmung der europäischen Staaten bei einer möglichen schrittweisen Aufhebung von Reisebeschränkungen aus. Die Bundesregierung werde sich Ende April in Abstimmung mit den Ministerpräsidenten der Länder mit dieser Frage befassen.
Maas zufolge beriet er mit den Außenministern Österreichs, der Schweiz, Luxemburgs und Liechtensteins auch, wie sich der Grenzverkehr für Berufspendler und Menschen mit "anderen wichtigen Gründen" besser organisieren lässt. "Unser Ziel ist, die Schlagbäume irgendwann wieder zu öffnen", erklärte Maas.
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