Henkel will liberale Wähler zur AfD bringen

Ex-BDI-Chef kandidiert für Europawahl.

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Berlin. Mit der Unterstützung liberaler Wähler will der frühere Industriepräsident Hans-Olaf Henkel die eurokritische Alternative für Deutschland (AfD) in das Europaparlament führen. Henkel sagte am Dienstag, er wolle ein Signal an gleichgesinnte liberale Wähler senden. „Ich will auch einen Beitrag dazu leisten, dieser Partei ein liberales Profil zu geben“, sagte Henkel (73), der im Mai auf einem vorderen Listenplatz für die Europawahl antreten will. Den ersten Platz auf der Liste will er aber AfD-Chef Bernd Lucke überlassen.

Bei der Wahl des Europaparlaments am 25. Mai gilt eine Drei-Prozent-Hürde. Bei der Bundestagswahl im September war die AfD auf 4,7 Prozent gekommen. Mit einem Ergebnis von mehr als drei Prozent dürfte die Partei mindestens drei Abgeordnete ins Europaparlament schicken. Henkel könnte beim Parteitag der AfD am 25. Januar in Aschaffenburg auf Platz zwei oder drei der Liste gewählt werden.

Die AfD sei in der Euro-Politik die einzig liberale Partei in Deutschland, sagte Henkel. Die unverantwortliche Politik aller etablierten Parteien und die Aufgabe liberaler Grundsätze durch die FDP hätten ihn bewogen, in die AfD einzutreten, sagte der Ex-Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI). Henkel gab zu, ein „enthusiastischer Befürworter“ des Euro gewesen zu sein. Diese Einstellung sei aber tief erschüttert worden. Er wies den Vorwurf zurück, in der AfD machten sich rechtspopulistische Positionen breit. Die Parteiführung bestehe aus „Ehrenfrauen und Ehrenmännern“, die mit vollem Einsatz gegen rechtsextreme Einflüsse einschritten. dpa