Intercity-Zug in Holland nach Bombenalarm evakuiert
Amsterdam (dpa) - Nach einer Bombenwarnung ist in den Niederlanden ein Intercity-Zug der Deutschen Bahn mit rund 300 Reisenden gestoppt und evakuiert worden. Die Passagiere konnte ihre Reise erst am späten Montagabend in Bussen fortsetzen.
Sprengstoff wurde in dem IC von Berlin zum Amsterdamer Flughafen Schiphol nicht gefunden. Der gesamte Zugverkehr in der betroffenen Region stand stundenlang still.
Der Einsatz der Sicherheitskräfte war durch eine Reisende ausgelöst worden, die per Handy die deutsche Polizei vor einem angeblich verdächtigen Paket und einem verdächtig wirkenden Mann an Bord des Zuges gewarnt hatte. Die niederländischen Behörden wollten kein Risiko eingehen und stoppten den Zug in der Ortschaft Barneveld rund 60 Kilometer östlich von Amsterdam. Auch die Bewohner von drei Bauernhöfen an dem Streckenabschnitt wurden vorsorglich in Sicherheit gebracht.
Bei der Suchaktion mit rund 80 Beamten, die bis nach Mitternacht dauerte, sei das von der Frau beschriebene Paket nicht entdeckt worden, teilte die Polizei in Barneveld am Dienstag mit. Die angeblich verdächtige Person sei wahrscheinlich noch auf deutschem Gebiet ausgestiegen.
Bahnsprecher Andreas Fuhrmann bestätigte, dass der IC 144 aus Berlin, der eigentlich um 19.08 Uhr in Schiphol ankommen sollte, auf behördliche Weisung gestoppt wurde. In niederländischen Berichten war zuvor von einem Zug aus Frankfurt am Main die Rede gewesen. Der Sprecher bat um Verständnis dafür, dass Forderungen der Sicherheitskräfte erfüllt werden müssten. Der zuständige Barnevelder Bürgermeister Jos Houben verteidigte die Evakuierungsaktion: „In Sicherheitsfragen kann man sich keine Nachlässigkeiten erlauben.“