Klimagipfel startet: Nur Teilerfolge erwartet

Cancún (dpa) - Angesichts der jüngsten Unwetterkatastrophen wie den Überschwemmungen in Pakistan fordern Nichtregierungsorganisation verbindliche Absprachen beim UN-Klimagipfel im mexikanischen Cancún.

„Der Klimawandel hat nach dem Scheitern des Klimagipfels von Kopenhagen keine Pause eingelegt“, sagte der Klima-Experte der Hilfsorganisation Oxfam, Jan Kowalzig. „Wir erleben jedes Jahr infolge des Klimawandels millionenfach mehr Leid, Hunger und Verschärfung von Armut“. Der Naturschutzbund NABU forderte eine „Koalition der Willigen“, die beim Klimaschutz voranschreitet. Man könne nicht mehr auf Bremser wie die USA warten.

Von diesem Montag an bis zum 10. Dezember soll in dem Badeort nach Lösungen gegen die rasche Erderwärmung gesucht werden. Vor dem zwölftägigen Treffen schraubten Teilnehmer die Erwartungen herunter. Laut Berliner Regierungskreisen sind in Cancún Teilerfolge möglich, etwa beim Waldschutz oder Klimahilfen für Entwicklungsländer. Mit einem Nachfolgeabkommen für das 2012 auslaufende Kyoto-Protokoll, das einen verbindlichen Klimaschutz regelt, wird aber nicht gerechnet.

Anders als vor einem Jahr werden nicht rund 120 Staats- und Regierungschefs erwartet, sondern nur etwa 20, die meisten davon aus Lateinamerika. Aus Deutschland wird als hochrangigster Vertreter Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) in der zweiten Gipfelwoche in Cancún erwartet.