Kubicki (FDP) wirbt für sozialliberale Koalitionen und attackiert CDU

Bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein war Kubicki der strahlende Sieger und holte für seine FDP überraschende 8,2 Prozent. Jetzt attackiert der FDP-Frontmann den Ex-Koalitionspartner CDU und wirbt für sozialliberale Koalitionen.

Lübeck/Berlin (dpa). Der schleswig-holsteinische FDP-Fraktionschef Wolfgang Kubicki hat sich für künftige Koalitionen mit der SPD ausgesprochen und Gemeinsamkeiten mit dem früheren Finanzminister Peer Steinbrück betont.

„Mit FDP und SPD würde eine leistungsfreundliche und eine vor allem auf soziale Gerechtigkeit bedachte Partei zusammen regieren. Es wäre doch ideal, wenn diese Grundauffassungen zusammenkämen“, wird Kubicki in der Biografie „Peer Steinbrück“ zitiert, aus dem die „Welt am Sonntag“ Teile vorab veröffentlicht. Das Buch des „Welt“-Korrespondenten Daniel Friedrich Sturm erscheint in der kommenden Woche im Deutschen Taschenbuch Verlag.

Eine Woche nach der Landtagswahl in Schleswig-Holstein attackierte Kubicki den bisherigen Koalitionspartner. Die CDU habe Wahlkampf gegen die FDP geführt, sagte Kubicki den „Lübecker Nachrichten“ (Sonntag). Die erste Kampagne der CDU im Landtagswahlkampf habe auf Schwarz-Grün gesetzt, „das war schon abenteuerlich“. Kurz vor der Wahl habe die Union dann Kurs auf eine große Koalition genommen. „Wenn man eine erfolgreiche Politik verteidigen will, ist das ziemlich schwer zu vermitteln“, sagte Kubicki.

Seit 2009 regieren CDU und FDP gemeinsam in Schleswig-Holstein. Nach der Wahl haben SPD, Grüne und SSW Gespräche über die Bildung einer Koalition aufgenommen.

Steinbrück und er könnten sicherlich gut gemeinsam regieren, warb Kubicki in der Biografie für eine sozialliberale Koalition. „Peer Steinbrück und ich haben uns immer gut verstanden.“ Sie folgten beide der gleichen ökonomischen Ausrichtung. Steinbrück und er seien der Auffassung: „Wirtschaft ist nicht alles, aber ohne Wirtschaft ist alles nichts.“