Mehr Länder im Krieg, aber weniger Opfer
New York (dpa) - Weltweit sind nach einer Studie für die UN immer mehr Länder in Kriege verwickelt. Die Konflikte werden aber schneller beendet und kosten deutlich weniger Menschenleben als früher.
„In den fünfziger Jahren starben in jedem Krieg noch durchschnittlich 10 000 Menschen. Im neuen Jahrtausend waren es weniger als 1000“, sagte Andrew Mack am Donnerstag (Ortszeit) in New York. Der kanadische Wissenschaftler hatte im Auftrag der Regierungen von Schweden, Norwegen, Kanada und Großbritannien die Entwicklung von Kriegen untersucht.
Zwar stimme die Behauptung, dass in den vergangenen Jahren mehr Länder im Krieg waren als jemals zuvor seit Ende des Zweiten Weltkrieges. „Das heißt aber nicht, dass es mehr Kriege gibt, es gibt sogar weniger“, sagte Mack. Allerdings seien heute mehr Nationen beteiligt, weil öfter Staatengemeinschaften eingriffen. „Das gilt für den Golfkrieg 1991, den Irakkrieg, den Krieg in Afghanistan und andere.“
Die weltweite Wirtschaftskrise hat der Studie zufolge nicht zu mehr Kriegen in der Dritten Welt geführt. Alle Regionen mit Entwicklungsländern hätten sich als „bemerkenswert robust“ erwiesen, sagte Mack. „Das vielleicht wichtigste Ergebnis unserer Studie: Größere Kriege mit mehr als 1000 Toten im Jahr sind seit 1988 um 78 Prozent zurückgegangen.“