Nach Terroranschlag Mehr Polizeipräsenz an Flughäfen, Bahnhöfen und Grenzgebiet
Berlin/Potsdam (dpa) - Nach dem Terroranschlag in Berlin wird der Weihnachtsreiseverkehr in Deutschland schwer bewacht. An Flughäfen, Bahnhöfen und in einem 30 Kilometer breiten Streifen an den deutschen Grenzen sei die Bundespolizei stark präsent, teilte das Bundespolizeipräsidium in Potsdam mit.
Auch nach dem Tod des mutmaßlichen Attentäters Anis Amri blieben die Sicherheitsvorkehrungen auf unverändert hohem Niveau, hieß es aus der Bundespolizeidirektion Berlin. Die Maßnahmen würden bis auf weiteres aufrechterhalten. Die Bundespolizei hat bundesweit 41 000 Mitarbeiter, darunter sind etwa 31 000 ausgebildete Vollzugsbeamte.
An den Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld gehen Beamte in voller Montur auf Streife - dort sei die Präsenz bereits nach den Anschlägen von Paris und Brüssel erhöht worden, berichtete Jens Schobranski, der Sprecher der Hauptstadtdirektion der Bundespolizei. Zur auffälligen Ausrüstung der Beamten gehört vor allem die „MP5“ - eine bei Polizeidienststellen weltweit verbreitete Maschinenpistole.
Bei der Bundespolizei wurden die Dienstpläne überarbeitet, um die zusätzliche Arbeit bewältigen zu können. Dabei nehmen die Beamten auf jeden Fall bereits auch Silvester in den Blick - so wird etwa das Sicherheitskonzept für die Berliner Silvesterparty nochmals überarbeitet. „Derzeit sind wir guter Dinge“, sagte Schobranski mit Blick auf die Frage, ob das noch zu bewältigen sei.
Außerhalb der Hauptstadt hat die Bundespolizei unter anderem die Grenzen im Blick. Bundesweit dürfe sie in einem Streifen von 30 Kilometern zur jeweiligen Grenze kontrollieren, sagte Präsidiumssprecher Gero von Vegesack. Mit Verzögerungen an Flughäfen oder an den Grenzübergängen müssten Weihnachtsreisende allerdings nicht rechnen.
Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt hatte die Bundespolizei gleich nach dem Anschlag die Fahndung intensiviert. Es seien nicht nur mehr Kräfte im Einsatz, diese seien auch besonders aufmerksam und für mögliche Gefahren sensibilisiert, hatte ein Sprecher in Frankfurt/Main betont.