Lockerungen in der Corona-Krise Ministerin Karliczek lobt Leopoldina-Empfehlungen - „exzellente Beratungsgrundlage“
Berlin/Halle · Forschungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat die Empfehlungen der Leopoldina als „exzellente Beratungsgrundlage“ für die anstehenden Entscheidungen der Bundesregierung zur möglichen Lockerung von Einschränkungen in der Corona-Krise bezeichnet.
Die Bundesregierung werde „die fundierte wissenschaftliche Expertise“ der Leopoldina auswerten und die Vorschläge im Kabinett und im Gespräch mit den Ländern beraten, erklärte Karliczek am Montag in Berlin. Absehbar sei: „Es wird längere Zeit dauern, bis an den Schulen wieder normaler Unterricht stattfinden kann.“ Oberstes Ziel bleibe, die Ansteckungsgefahr zu reduzieren und Risikogruppen zu schützen.
Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina empfiehlt etwa im Bildungsbereich, unter Gesundheits- und Hygienevoraussetzungen so bald wie möglich zuerst Grundschulen und die Sekundarstufe I schrittweise zu öffnen. Auch viele weitere Teile des öffentlichen Lebens könnten schrittweise wieder normalisiert werden. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) will an diesem Mittwoch und am 19. April bei Schaltkonferenzen mit den Ministerpräsidenten darüber beraten, ob Teile der harten Beschränkungen wegen der Corona-Krise schrittweise zurückgefahren werden können.
Karliczek betonte, Kinder und Jugendliche gingen anders mit den Einschränkungen um, etwa was die Einhaltung von Abstandsregeln oder das Tragen eines Mund-Nase-Schutzes angehe. Die Leopoldina berücksichtige dies ebenso wie den höheren Bedarf an direkter Anleitung jüngerer Schülerinnen und Schüler. Nachdem die Leopoldina die Möglichkeiten digitalen Lehrens und Lernens betont und den Ausbau dieser Möglichkeiten nach der Krise fordert, sagte Karliczek, in diesem Bereich leiste der Digitalpakt Schule einen substanziellen Beitrag. Der Bund stelle bis 2024 insgesamt fünf Milliarden Euro bereit.