Ministerin Schröder: Das Baby ist da
Berlin/Wiesbaden (dpa) - Es ist eine Kabinettspremiere: Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) ist Mutter geworden. In der Nacht zum Donnerstag brachte die 33-jährige CDU-Politikerin ihre Tochter Lotte Marie zur Welt.
„Vater, Mutter und Kind sind gesund und wohlauf“, bestätigte ihr Ministerium in Berlin. Schröder ist die erste Bundesministerin, die während ihrer Amtszeit Nachwuchs bekommt.
Vater ist der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Ole Schröder, den die Wiesbadenerin Anfang 2010 geheiratet hatte. Der 39-Jährige ließ sich bei der namentlichen Abstimmung über den Atomausstieg im Bundestag entschuldigen - aus dringenden familiären Gründen. Nach Informationen des „Wiesbadener Kuriers“ wurde das Mädchen im Virchow-Klinikum der Berliner Charité geboren. Das Kind kam etwas zu früh, die Geburt war ursprünglich Mitte Juli erwartet worden.
Zu den ersten Gratulanten gehörten Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihre Ministerriege. „Von allen in der Bundesregierung herzlichen Glückwunsch an Kristina und Ole Schröder zur Geburt von Lotte Marie. Wir freuen uns mit“, twitterte Regierungssprecher Steffen Seibert. FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle sagte: „Es zeigt, die Regierung ist in allen Bereichen erfolgreich tätig. Deutschland wird weiblicher - eine gute Ergänzung für die Frauen-Fußballweltmeisterschaft.“
Vizekanzler Philipp Rösler (FDP) schickte der Familienministerin seine Glückwünsche laut „Wiesbadener Kurier“ per SMS: „Großartig! Glück, Gesundheit und Gottes Segen! Alles Liebe für Dich und Deine Familie :-), Dein Kollege Philipp“. Und Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) wird in der Freitagausgabe der Heimatzeitung Schröders mit den Worten zitiert: „Vivat Lotte Marie“ - „Ein schöneres Signal als ein Baby im Kabinett kann ich mir für einen entspannten Umgang dieses Landes mit dem Thema Karriere mit Familie nicht vorstellen.“
Das Bundesfamilien- und das Bundesinnenministerium wollten unter Hinweis auf die Privatsphäre der Familie keine Einzelheiten über die Geburt mitteilen. Das ist konsequent: Kristina Schröder hatte schon vor ihrer Babypause angekündigt, dass es nach der Geburt weder Interviews noch Stellungnahmen geben werde.
Kristina Schröder will nun voraussichtlich bis zum September Babypause machen und danach an ihren Schreibtisch im Ministerium zurückkehren. Elternzeit können weder sie noch ihr Ehemann nehmen, da Abgeordnete, Minister und Parlamentarische Staatssekretäre keinen Anspruch auf Elternzeit oder Elterngeld haben.
Vertreten wird die Ministerin während ihres Mutterschutzes von den Staatssekretären Hermann Kues und Josef Hecken, auf Ministerebene von Bildungsministerin Annette Schavan (CDU).