Rassismus Morddrohung: Pfarrer nigerianischer Herkunft verlässt Gemeinde in der Pfalz

Berlin · Ein katholischer Priester, der aus Nigeria stammt, erlebt offenen Rassismus in der Gemeinde Queidersbach in der Pfalz. Er erhält sogar Morddrohungen. Das Bistum Speyer zieht nun die Konsequenzen.

Der Dom zu Speyer. Das Bistum Speyer will einen Priester nicht länger Anfeindungen in der Gemeinde Queidersbach aussetzen. Symbolbild

Foto: dpa/Andreas Arnold

Das Bistum Speyer hat den katholischen Priester Patrick Asomugha nach wiederholten, massiven Anfeindungen und einer Morddrohung von seinem Amt als Administrator der Gemeinde Queidersbach abgezogen. Die Entscheidung sei gemeinsam mit dem aus Nigeria stammenden Priester getroffen worden, teilte Generalvikar Andreas Sturm am Freitag mit. Er solle nun eine andere Aufgabe in dem Bistum übernehmen.

"Es wäre unverantwortlich, Pfarrer Asomugha weiterhin der Bedrohung auszusetzen", begründete Sturm die Entscheidung. Die Sorge um seinen Schutz und seine Gesundheit machten diesen Schritt unumgänglich. "Ich kann unter diesen Umständen meinen Aufgaben als Pfarrer in Queidersbach nicht mehr nachkommen", erklärte Asomugha dazu selbst, auch wenn er dies bedaure. Er hatte seit August 2017 die Pfarrei als Administrator geleitet.

Den Angaben des Bistums zufolge gab es in dieser Zeit zwei Einbrüche in das Pfarrhaus mit erheblichen Sachbeschädigungen. Im vergangenen Herbst seien die Reifen von Asomughas Auto zerstochen worden. Parallel habe es persönliche Anfeindungen gegen ihn aus der Gemeinde gegeben. Im März hätten dann Unbekannte eine Morddrohung auf seinem Garagentor hinterlassen. Zwei Tage später seien Glasflaschen vor seiner Eingangstür zertrümmert worden. Die Polizei ermittle wegen dieser Vorfälle.

(AFP)