NRW- Ausbildungsplätze 2016 Noch mehr Lehrstellen bleiben unbesetzt

Ein neuer Lebensabschnitt beginnt: Tausende junge Leute beginnen Anfang August eine Berufsausbildung. Viele Lehrstellen werden aber erst in den nächsten Monaten besetzt. „Es ist noch eine Menge im Angebot“, heißt es bei der Handwerkskammer in Düsseldorf.

Besonders in den Bereichen Bau, Bäcker, Konditor und Fleischer sind noch viele Ausbildungsplätze zu besetzen.

Besonders in den Bereichen Bau, Bäcker, Konditor und Fleischer sind noch viele Ausbildungsplätze zu besetzen.

Foto: Sebastian Willnow

Düsseldorf (dpa/lnw) - Zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres sind im Handwerk noch viele Lehrstellen unbesetzt. „Offene Lehrstellen gibt es traditionell im Bereich Bau, Bäcker, Konditor und Fleischer“, sagte Christian Henke, Geschäftsführer der Handwerkskammer Düsseldorf, der Deutschen Presse-Agentur. Ähnlich sei der Stand in ganz Nordrhein-Westfalen. Auch nach dem offiziellen Beginn des Ausbildungsjahres am 1. August würden erfahrungsgemäß im Herbst noch etliche Lehrverträge abgeschlossen. Die Arbeitsgemeinschaft der 16 Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen (IHK NRW) rechnet für dieses Jahr sogar mit einer steigenden Zahl unbesetzter Lehrstellen. Für eine genaue Prognose sei es aber noch zu früh, erklärte die IHK NRW.

Viel Interesse gebe es am Beruf des Elektrikers, sagte der Geschäftsführer. Hier habe es 2015 fast fünf Prozent mehr Auszubildende gegeben. „Es ist eine Branche, die boomt und noch viel mehr einstellen könnte“, erläuterte er. Hintergrund seien die niedrigen Zinsen, weshalb viele Hausbesitzer Kapital in die eigenen vier Wände investierten.

Etwa ein Drittel der Ausbildungsverträge sei erfahrungsgemäß noch nicht endgültig abgeschlossen, sagte der für Bildung zuständige Geschäftsführer. Im Kammerbezirk - so groß wie der Regierungsbezirk Düsseldorf - seien bislang rund 5000 Verträge unter Dach und Fach, aber am Ende seien es vermutlich bis zu 8000. „Es ist noch eine Menge im Angebot“, sagte Henke. Traditionell haben die Handwerker im Sauerland und in Ostwestfalen viele Ausbildungsplätze, während es im dicht besiedelten Ruhrgebiet nicht genug Angebote gibt. Vor dem Hintergrund, dass immer mehr Schüler Abitur machen, sieht sich das Handwerk vor großen Nachwuchssorgen und informiert sogar in einem Kinderbuch über die Berufe. In den kommenden Wochen geht es in den Lehrstellen-Endspurt unter anderem mit Aktionen der Arbeitsagenturen.