Özdemir will die Grünen zur „mittelgroßen Partei“ machen
Stuttgart (dpa) - Bundeschef Cem Özdemir will die Grünen als drittgrößte Partei hinter den Volksparteien CDU und SPD etablieren.
Der Nachrichtenagentur dpa in Stuttgart sagte er: „2009 erhielten wir im Bund 10,7 Prozent und sind derzeit fünfte von fünf Fraktionen. Es wird höchste Eisenbahn, dass die Grünen Linke und FDP hinter sich lassen.“
Wenn die Grünen es schafften, auf Bundesebene eine Art mittelgroße Partei zu werden, sei schon viel geschafft. Ziel müsse sein, dass die Grünen sich nicht auf die Stammwähler beschränkten, sondern auch Wechselwählern ein Angebot machten.
„Da kann man viel von Baden-Württemberg und von der Art, wie (Ministerpräsident) Winfried Kretschmann Politik macht, lernen“, meinte Özdemir, der Spitzenkandidat der Südwest-Grünen ist. Kretschmann habe es geschafft, auch andere Wählermilieus anzusprechen.
Zur Frage möglicher schwarz-grüner Koalitionen sagte Özdemir: „Ich finde, dass demokratische Parteien grundsätzlich miteinander gesprächsfähig sein müssen.“ Im Bund bleibe die SPD der grüne Wunschkoalitionspartner. „Bei der Union ist mein Problem, dass ich nicht weiß, wofür die Union steht.“ Zum Beispiel werde er sich mit dem ehemaligen NRW-Integrationsminister Armin Laschet (CDU) schnell in der Integrationspolitik einig - mit Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) aber nicht. Özdemir: „Bei der Union bekommen Sie eben auch immer die bucklige Verwandtschaft der CSU mit.“