Ostdeutsche in Ämtern unterrepräsentiert Neuer Ostbeauftragter Wanderwitz will gegen „westdeutsche Dominanz in Eliten“ vorgehen
Berlin · Der neue Ostbeauftragte der Bundesregierung, Marco Wanderwitz (CDU), sieht besonders den öffentlichen Dienst in der Pflicht.
Der neue Ostbeauftragte der Bundesregierung, Marco Wanderwitz (CDU), will gegen die westdeutsche Dominanz in den Eliten vorgehen. "Wenn es um Gerichtspräsidenten, Chefs von Finanzämtern oder Rektoren von Universitäten geht, dann gibt es nach 30 Jahren keine tragfähige Begründung mehr, warum sich die mangelnde Repräsentanz von Ostdeutschen immer weiter fortsetzt", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Dienstagsausgaben).
Problematisch sei, "dass sich diese Eliten aus sich selbst heraus rekrutieren", sagte Wanderwitz. "Sie sind üblicherweise mit männlichen Altbundesdeutschen besetzt."
Der Ostbeauftragte mahnte, im Rahmen des Beamtenrechts müsse an dieser Stelle ganz genau hingeschaut werden: "Wenn sich an der fehlenden Repräsentanz der Ostdeutschen in den Eliten nichts ändert, dann werden wir der Ost-West-Probleme nicht Herr werden." Bei gleicher Qualifikation sollten die Behörden dann lieber "mal den aus Mecklenburg nehmen und nicht den aus Bayern".
Eine Ost-Quote würde allerdings "ins Elend" führen, warnte der CDU-Politiker - "schon weil wir ja gar nicht mehr genau sagen können, wer eigentlich 'Ossi' ist." In diesem Zusammenhang verwies Wanderwitz auf die Westdeutschen, die schon in den 1990er Jahren nach Ostdeutschland gekommen seien, und "manche Spätgekommene, die hier heimisch wurden".