Schneller und mobiler Personenkontrolle per App - NRW-Polizei startet Pilotphase für Smartphones
Düsseldorf · Die Polizei in Dortmund, Wesel und Recklinghausen testen den Einsatz von Smartphones. Damit können sie auch Personenkontrollen per App machen. Bisher mussten sie dafür auf der Wache anrufen.
NRW kommt dem Ziel, seine Polizisten zu kleinen mobilen Wachen zu machen, ein Stück näher. Im Oktober hatte Innenminister Herbert Reul (CDU) im Interview mit dieser Zeitung angekündigt, er wolle die Beamten 2019 mit Smartphones ausstatten. Jetzt setzt er das Versprechen um: An diesem Freitag startet er die Pilotphase in den Polizeibehörden Wesel, Dortmund und Recklinghausen, in den kommenden Monaten sollen dann 20 000 Geräte für Beamte im ganzen Land angeschafft werden.
Die Smartphones sollen über einen verschlüsselten Messengerdienst verfügen, einen Scanner für Kennzeichen- oder Dokumentenabgleiche sowie eine App für Identitätsabfragen bei Personenkontrollen. Bisher mussten die Polizisten auf der Straße dazu auf der Wache anrufen. „Im digitalen Zeitalter ist das ein Anachronismus“, sagt Michael Mertens, Chef der Gewerkschaft der Polizei (GdP) in NRW. Die GdP habe lange für die Ausstattung mit Smartphones gekämpft, der Schritt sei „überfällig“.
Aber: „Es ist nur ein erster Schritt“, so Mertens. Die Zahl der Geräte reiche noch lange nicht aus: „Wir brauchen für jeden Polizeibeamten ein eigenes Smartphone.“ Vorerst müssten sich aber Kommissare, die nicht ständig auf der Straße seien, die vorhandenen teilen. Und auch bei der Technik gibt es noch Lücken, etwa bei der Möglichkeit, mobil Unfälle ins Bearbeitungssystem einzuspeisen. Mertens: „Es kann doch nicht sein, dass jemand da mit Block und Bleistift steht, um einen Unfall aufzunehmen.“
Bereits die rot-grüne Vorgängerregierung hatte noch vor der Landtagswahl ein Pilotprojekt mit Tablet-Computern in den Streifenwagen auf den Weg gebracht, dieser scheiterte allerdings.