Peter Hartz sieht seinen Namen durch „Hartz IV“ missbraucht
Berlin (dpa) - Der Arbeitsmarktreformer Peter Hartz sieht es als „Ironie der Geschichte“, dass sein Name heute im Schlagwort „Hartz IV“ als Synonym für das Arbeitslosengeld II herhalten muss.
„Wir haben nie den Langzeitarbeitslosen schaffen wollen. Der Ansatz war ja, es ist zumutbar für die Leute, vorübergehend mit dem Geld auszukommen, wenn sie eine Perspektive haben“, sagte der frühere VW-Personalvorstand der „Süddeutschen Zeitung“ im Rückblick auf die Sozialreformen der „Agenda 2010“ unter dem damaligen SPD-Kanzler Gerhard Schröder. „Es ist doch keine Perspektive, wenn das Arbeitslosengeld II für ein ganzes Leben ausreichen soll.“
Weil die von ihm geleitete „Regierungskommission für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt“ in keine Überschrift gepasst habe, seien daraus die „Hartz-Kommission“ und später die Reformgesetze Hartz I bis IV geworden, schilderte der 72-Jährige. „Hätte ich Leutheusser-Schnarrenberger geheißen, wäre mir das erspart geblieben.“