RAG-Stiftung: CDU gibt Widerstand gegen Müller auf

Ex-Minister wird Chef der RAG-Stiftung, Großmann rückt auf.

Berlin. Fünf Jahre wurde gestritten, blockiert und dann wieder verhandelt, am Freitag gab es dann den Durchbruch: Werner Müller (66) wird neuer Chef der RAG-Stiftung. Der ehemalige Bundeswirtschaftsminister, der keiner Partei angehört, soll einen sozial verträglichen und die Umwelt schonenden Ausstieg aus der Steinkohleförderung in Deutschland bezahlen. Darauf einigte sich am Freitag das Stiftungskuratorium, in dem Bund, die Länder NRW und das Saarland sowie Vertreter der Ruhrgebietsindustrie und der Gewerkschaft vertreten sind.

Damit löst sich das Patt in dem Gremium auf. Müller war von Anfang an Kandidat der SPD-nahen Gremiumsmitglieder und der Gewerkschaft. Er wurde aber von der CDU und einigen Wirtschaftsvertretern vehement abgelehnt. Doch ein aussichtsreicher Gegenkandidat konnte nicht präsentiert werden.

Am Ende gaben sowohl die nordrhein-westfälische CDU wie auch Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) den Widerstand auf. Angeblich hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ein Ende der unendlichen Geschichte gefordert. Neuer Vorsitzender des Kuratoriums wird der ehemalige RWE-Chef Jürgen Großmann. Er ist bestens mit der Lage der RAG vertraut.

Das Stiftungsmodell ist eine Idee Müllers, der lange Jahre Chef des damaligen RAG-Konzerns war. Er trat dafür ein, den Konzern zu zerschlagen, die Immobiliensparte zu verkaufen und mit dem Erlös aus dem Börsengang des Filetstücks, dem Chemiekonzern Evonik, die sogenannten Ewigkeitskosten des Kohleausstiegs zu bezahlen.