Rechtsextreme Morde: Braune Armee Fraktion?
Die Bundesanwaltschaft vermutet, dass in Deutschland eine rechte Gruppe seit Jahren schwere Verbrechen verübt.
Düsseldorf. Verübt in Deutschland seit Jahren eine Art „Braune Armee Fraktion“ schwerste Verbrechen? Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe, zuständig für die Verfolgung terroristischer Gewalttaten, ermittelt seit gestern gegen eine „rechtsextremistische Gruppierung“.
Diese Gruppe könnte hinter dem Mord an der Heilbronner Polizistin Michéle K. im Jahr 2007 und hinter der bundesweiten sogenannten Döner-Mordserie an neun türkischen und griechischen Geschäftsleuten, darunter zwei Besitzer von Imbissbuden, in den Jahren 2000 bis 2006 stehen. Möglicherweise ist die Gruppe auch verantwortlich für die ungeklärten Sprengstoff-Anschläge am Düsseldorfer S-Bahnhof Wehrhahn im Jahr 2000 sowie in Köln-Mülheim 2004.
Auslöser der aktuellen Ermittlungen ist eine spektakuläre Wende im Fall des Heilbronner Polizistenmords. Dessen Spuren hatten nach Zwickau geführt. In dem zerstörten Haus des Verdächtigen-Trios fanden die Fahnder jetzt die Pistole, mit der die Döner-Morde verübt wurden — und nach der seit Jahren vergeblich gesucht wurde.
Drei Tage vor ihrem letzten Bankraub und dem Suizid der beiden Männer war im nahe gelegenen Döbeln der Besitzer (41) eines Döner-Imbisses von einem Maskierten erschossen worden. Ob die Tat im Zusammenhang mit den Döner-Morden steht, ist unklar. Es könnte der letzte Mord der Bande gewesen sein, denn Beate Z., die Dritte des Trios sitzt in U-Haft. Red