Tausende demonstrieren in Großstädten gegen hohe Mieten
Hamburg/Berlin (dpa) - Tausende Menschen haben in deutschen Großstädten gegen steigende Mieten demonstriert. In der Hamburger Innenstadt versammelten sich am Samstag etwa 2500 Demonstranten.
„Wir fordern bundesweit die Vergesellschaftung von Wohnraum, denn Wohnraum ist ein existenzielles Gut, das jeder Mensch zum Leben braucht“, sagte Maarten Thiele vom „Bündnis Mietenwahnsinn stoppen“ der dpa. An die Sondierungsgespräche der Parteien nach der Bundestagswahl richteten Redner den Appell, es müsse in Deutschland mehr bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden.
Auch in Berlin und Düsseldorf wurde zum bundesweiten Aktionstag „Keine Profite mit der Miete“ demonstriert. In Düsseldorf gingen etwa 300 Demonstranten auf die Straße. In Berlin kamen nach Angaben der Veranstalter mehr als 3000 Menschen zusammen. Die Polizei sprach von weniger als 1000 Teilnehmern.
In der Hauptstadt würden durch die zunehmend hohen Mieten die Menschen verdrängt, die sich die Wohnungen nicht mehr leisten könnten, sagte Lea Vogt vom Berliner Aktionsbündnis. Neubauten seien keine Lösung, da sie nur wenigen Menschen helfen könnten und außerdem teuer seien, argumentierte Vogt. Die Politik müsse Auswege finden und beispielsweise die Preise für neuvermietete Wohnungen deckeln.
Der Sprecher des Verbandes Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU), David Eberhart, sieht das anders. Er glaubt an eine Entspannung auf dem Wohnungsmarkt durch die Neubauförderung. Dass die Mieten stiegen, sei wegen der vielen Zuzüge aber normal.
In Frankfurt/Main hatten Aktivisten in der Nacht zum Freitag eine ehemalige Dienstvilla der Oberbürgermeister besetzt, um gegen hohe Mieten und Immobilienpreise zu protestieren. Sie gaben das Grundstück am Samstag jedoch freiwillig frei.