Trittin kritisiert Altmaiers Vorstoß für Kohlekraftwerke
Berlin (dpa) - Die Grünen haben den Vorstoß von Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) zum Bau neuer Kohlekraftwerke kritisiert. „Neue Kohlekraftwerke sind unwirtschaftlich, klimaschädlich und zu unflexibel, um die Erzeugungsschwankungen erneuerbarer Energien ausgleichen zu können.“
Das sagte Fraktionschef Jürgen Trittin den Dortmunder „Ruhr Nachrichten“ (Freitag).
Altmaier hatte gesagt, zur Sicherung der künftigen Stromversorgung seien auch neue Kohlekraftwerke nötig. Bei 35 Prozent erneuerbarem Strom bis zum Jahr 2020 müssten immer noch 65 Prozent anders erzeugt werden. „Und da meine ich, dass es Sinn macht, alte umweltschädliche Braun- und Steinkohlekraftwerke durch moderne effiziente Kohle- und Gaskraftwerke zu ersetzen“, sagte der CDU-Politiker der „Zeit“.
Umweltschützer planen im August zum ersten Mal Protestaktionen in allen drei deutschen Braunkohlerevieren. Wie die Organisatoren am Freitag in Berlin mitteilten, sollen vom 3. bis zum 26. August sogenannte Klimacamps in der Lausitz, im Rheinland und im Mitteldeutschen Braunkohlerevier in Sachsen-Anhalt stattfinden.
Die Veranstalter befürchten, dass der Atomausstieg zu einer Renaissance der Kohle in Deutschland führt. Braunkohle habe trotz der massiven Klima- und Gesundheitsschädlichkeit inzwischen einen Anteil von 25 Prozent an der Stromproduktion, kritisierte Patrick Stötzel vom Klimacamp Rheinland. Nötig sei aber kein Ausbau, sondern ein Ausstieg aus der Kohle.