Umstrittene Äußerungen Parteiausschluss von Juso-Chef Kühnert gefordert

Berlin · Die Äußerungen von Kevin Kühnert, große Firmen zu kollektivieren, schlugen hohe Wellen. Es gab Zustimmung, wie auch große Ablehnung. Jetzt fordert der Präsident des SPD-Wirtschaftsforums Kühnerts Parteiausschluss.

Kevin Kühnert, Bundesvorsitzender der Jungsozialisten (Jusos), erntete heftige Kritik für seine Äußerungen.

Foto: dpa/Marius Becker

Berlin (dpa) - Der Präsident des SPD-Wirtschaftsforums, Michael Frenzel, hat den Parteiausschluss von Juso-Chef Kevin Kühnert gefordert. Kühnerts Äußerungen zur Vergesellschaftung von Unternehmen und Wohnungseigentümern seien „eine Steilvorlage, die SPD in die Nähe der alten SED zu rücken und uns von der Mitte weiter zu entfremden“, sagte Frenzel dem „Handelsblatt“.

Kühnert hatte in einem Interview der „Zeit“ über Sozialismus unter anderem gesagt, dass er für eine Kollektivierung großer Unternehmen „auf demokratischem Wege“ eintrete. Kühnert kritisierte den starken Mietenanstieg in den Städten und wandte sich im Grundsatz gegen Vermietungen als legitimes Geschäftsmodell.

Frenzel sagte, SPD-Chefin Andrea Nahles müsse dazu klar Stellung beziehen. Kühnert zerstört die Grundwerte des Godesberger Programms der SPD. „Es gibt nur eine Reaktion: ein Parteiausschlussverfahren.“ Nahles äußerte sich am Donnerstag zunächst nicht zu den Äußerungen Kühnerts.

Das Wirtschaftsforum der SPD ist ein unabhängiger unternehmerischer Berufsverband und organisiert den Austausch mit den sozialdemokratischen Verantwortungsträgern.

(dpa)